Ein Spiegel der Kunst und Kultur
Autor: Markus Häggberg
Bad Staffelstein, Sonntag, 06. November 2016
Die Staffelsteiner Kultur-Initiative (KIS) legte einen reich bebilderten Band vor. 21 Autoren haben daran mitgewirkt.
542 Seiten ist es dick - und wer's genau wissen will und es auf die Küchenwaage legt: 1458 Gramm schwer. Die Rede ist vom zweiten Band "Kunst und Kultur in Bad Staffelstein", das die Kultur-Initiative Staffelstein (KIS) am Samstagabend mit einer kleinen Lesestunde in der Alten Darre der Öffentlichkeit präsentierte. Vier der insgesamt 21 Autoren gaben kurz Einblick in ihr Schaffen und trugen in zehn bis 15 Minuten vor, worüber sie geschrieben haben.
In den Stuhlreihen war das neue, orangefarbene Buch zu finden, auf manchen Tischen und auch in Zellophan verpackt: ein Buch von insgesamt 21 Autoren, die Kunstbetrachtungen oder die Ergebnissen ihrer jüngsten Geschichtsforschung vorlegten. Ein Buch mit vielen Bildern zu all dem, was Kunst und Kultur im Staffelsteiner Land war und ist.
Kunst ist, was Menschen machen
Und gerade am letztgenannten Umstand zeigte sich deutlich, wie weit gefächert die Interessenlage der KIS ist. Vorsitzender Hermann Hacker legt in seiner Begrüßung der Anwesenden den Begriff Kultur mit Rückgriff ins Lateinische auch gekonnt aus: "Alles was der Mensch gestaltet." Darum findet sich der einstige Milchhof der Stadt im Band genauso vertreten wie beispielsweise ein Aufsatz zur sozialen Aufgabe von Kunst. Zum Jubiläum von nun 20 Jahren KIS sei das Buch erschienen. Dass es in gedruckter und nicht in virtueller Form vorliegt, habe mit "gesundem Misstrauen" zu tun, wie Hacker verdeutlichte. Dem Internet vertraue er nicht, denn in Krisenzeiten würde es abgeschaltet und zudem sei es manipulierbar. Doch was sich in Händen halten lasse, das habe wirklich für alle Zeiten Bestand.
Reichlich Bilder, textliche Fülle
Dass heimische Unternehmen ihre Verbundenheit mit der KIS unter Beweis stellten, indem sie als Sponsoren dabei sind, bringt wiederum mit sich, dass das Buch trotz reicher Bebilderung und textlicher Fülle für nur 24,80 Euro im Buchhandel zu haben ist. Höhepunkte gab es an diesem Abends gleich vier. Sie bestanden in den Beiträgen der Autoren Bernhard Christoph, Heinz Pfuhlmann, Anton Köcheler und Ernst Paul Wagner. Je zehn Minuten sollten deren auf Appetitanreger verkürzte Vorträge dauern, auf die der Leser im Buch in weit ausführlicherer Weise trifft.
So sah sich Bernhard Christoph vor die Aufgabe gestellt, "einen Vortrag zu halten, ohne etwas zu sagen", um von seinem Aufsatz "Der Staffelberg und seine Stellung in der spätkeltischen Welt" nicht zu viel zu verraten.
Nicht nur eingebunden sondern gar eingetaktet war der einstige Milchhofdirektor Ernst Paul Wagner, der sich für seine durch Beamer unterstützten Erinnerungen an das Staffelsteiner Unternehmen "fünf Sekunden pro Bild" vornahm.
Zeitlich leicht überzogen haben letztlich alle Referenten.