Druckartikel: Ein Raum der Stille für Patienten und Personal

Ein Raum der Stille für Patienten und Personal


Autor: Matthias Einwag

Bad Staffelstein, Donnerstag, 16. Mai 2013

In der Staffelsteiner Schön-Klinik erhielt der "Raum der Stille" am Donnerstagnachmittag den kirchlichen Segen. An diesem Ort finden alle, die Ruhe suchen, eine Möglichkeit zum Gebet. Außerdem werden hier die Veranstaltungen der ökumenischen Kurseelsorge stattfinden.
Der katholische Pastoralrefert Josef Ellner sowie Pfarrerin Anja Bautz und Pfarrer Helmuth Bautz (von links) gaben dem neuen "Raum der Stille" den kirchlichen Segen. Im Hintergrund der Schön-Klinik-Chor. Fosos: Matthias Einwag


In der Magistrale der Schön-Klinik ist es nicht gerade still. Patienten, Therapeuten, Ärzte und Besucher frequentieren diesen Ort. Die Magistrale ist so etwas wie der Marktplatz des Gebäudetraktes. Ausgerechnet hierher verlegte die ökumenische Urlauberseelsorge in Absprache mit der Klinikleitung den seit neun Jahren bestehenden "Raum der Stille". Die Absicht dahinter: Die kleine Klinikkapelle sollte für all jene leicht erreichbar sein, die einige Minuten Ruhe brauchen, die sich vor einer Operation sammeln möchten oder eine kleine Meditation einlegen wollen. Der Raum, der von der Künstlerin Anita Kollmer gestaltet wurde, ist dafür hervorragend geeignet.
Am Donnerstagnachmittag gaben die evangelischen Kur seelsorger Anja und Helmuth Bautz sowie der katholische Pastoralreferent Josef Ellner dem Raum den kirchlichen Segen. Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde vom Schön-Klinik-Chor unter Leitung des Musiktherapeuten Lothar Schön.
"Wir brauchen Rückzugsorte, an die wir uns bei einer Krankheit begeben können", sagte Pfarrerin Anja Bautz. In diesem "Raum der Stille" sei es möglich, auf sich selbst, auf andere und auf Gott zu lauschen.
Pfarrer Helmuth Bautz skizzierte die Geschichte dieses Raumes, weil die Klinik eigentlich ja keine Kapelle habe. Der Dienst in einer Klinik sei aber so intensiv geworden, dass ein Raum zum Innehalten für die Patienten , aber auch für Therapeuten und Ärzte, erforderlich sei.
Die Gespräche der ökumenischen Kur- und Urlauberseelsorge mit Patienten finden ebenfalls in diesem Raum statt, der mit einem Sichtschutz nach außen versehen ist. Dieser "Raum der Stille" an einem so zentralen Ort wie der Magistrale der Klinik sei für alle ein Gewinn, resümierte Helmuth Bautz.
"Der Raum ist Teil unserer Klinik, und wir sind dankbar für die gute Kooperation mit den Kirchen", erklärte Marya Verdel von der Klinikleitung. Dass der "Raum der Stille" ausgerechnet am belebtesten Ort der Klinik liegt, fand sie ebenfalls gut, denn gerade hier falle der Raum auf und werde gefunden. Für eine Klinik sei es wichtig, einen solchen Raum zu haben, der Ruhe gebe.
Wer neugierig geworden ist, sollte diesen Raum einmal aufsuchen - und sei es nur, um sich einen Spruch des Tages zu holen. Die Sprüche finden sich auf zusammengerollten Zettelchen, die wie Stacheln eines Igels in einem mit Sand gefüllten Behälter stecken. Probe aufs Exempel: "Die nackte Wahrheit ist besser als die vergoldete Lüge."