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Ein milder Januar mit wenig Regen


Autor: Tobias Kindermann

Bad Staffelstein, Dienstag, 04. Februar 2020

Das neue Jahr gab sich bisher sehr trocken und war deutlich zu warm. Das merken auch die Straßenmeistereien am Salzverbrauch.
Der Salzberg im Kreisbauhof in Bad Staffelstein ist schon deutlich kleiner geworden, doch in diesem Winter brauchte man bisher deutlich weniger als in der vergangenen Saison. Fotos: Tobias Kindermann


Der Winter scheint in diesem Jahr auszufallen - zumindest am Obermain. Bisher gab es praktisch keinen Schnee, der Januar war kaum kälter als der Dezember, und mit 29,2 Liter Regen pro Quadratmeter fiel nur die Hälfte an Niederschlag, verglichen mit dem Vormonat. Dazu passt, dass sich die Sonne nur 45 Stunden blicken ließ, im Dezember waren es 53 gewesen. Das zeichnete die Wetterstation Bad Staffelstein auf. Auch im Vergleich zum Vorjahr gab sich der Januar sehr sanft. Im Durchschnitt war er 2,3 Grad warm, ein Jahr zuvor waren es 0,8 Grad gewesen. Bundesweit kam man auf 3,3 Grad. Das sind drei Grad mehr als sonst üblich. 61 Liter Regen sind normal, 45 waren es im Deutschland im Schnitt. Das sind aber immer noch deutlich mehr als die 29,2 Liter am Obermain gewesen.

Trotzdem wirkte der Januar feucht und kalt, was vor allem an den vielen nebeligen Tagen lag. Das ist eigentlich eine Wetterlage, die für glatte Straßen sorgt. Und gerade bei solchen Witterungsverhältnissen muss der Räumdienst oft unterwegs sein. Doch auf den Salzverbrauch hat das in diesem Januar keinen Einfluss gehabt, im Gegenteil. Die Erklärung dafür ist überraschend einfach.

"Wenn wie bei Nebel überfrierende Nässe droht, kommen wir mit deutlich weniger Streusalz aus", sagt Heiko Tremel, Leiter des Kreisbauhofes. Bei solchen Verhältnissen wird von den Streufahrzeugen zwischen 10 und 15 Gramm Salz pro Quadratmeter auf die Straße gebracht. Gefriert dagegen Regen auf dem kalten Boden und es bildet sich Glatteis, kann die Menge auf bis zu 40 Gramm steigen.

Das führte dazu, dass der Kreisbauhof im Januar nur 382 Tonnen Salz benötigte, im Vorjahreszeitraum brauchte man dagegen 517 Tonnen - den größten Teil der Gesamtmenge des vergangenen Winters von insgesamt 980 Tonnen. Die Zahl der Einsätze im Januar bewegt sich bei 25, im Vorjahr kam man auf 33. Die Wetteraussichten sind aktuell weiter mild. Der Winter 2020/21 könnte also in die Statistik mit einem besonders niedrigen Salzverbrauch eingehen.