Druckartikel: Ein (getanzter) Traum geht in Michelau in Erfüllung

Ein (getanzter) Traum geht in Michelau in Erfüllung


Autor: Klaus Gagel

Michelau, Montag, 01. Juli 2019

"Danza si connette", "Tanzen verbindet" : Dieser Gedanke prägte die Städtepartnerschaft zwischen Lichtenfels und dem italienischen Ariccia.
Blumenfestival in Genzano Fotos: Klaus Gagel


Nicht nur für Doris Diroll vom gleichnamigen Ballettstudio und ihre italienische Kollegin Susanna Serafini, der Leiterin der Ballettschule Instituto Superiore di Danza, ging damit ein Traum in Erfüllung.

Gewürdigt wurde deren Engagement von zahlreichen Ehrengästen und einem Publikum, das die Michelauer Angerturnhalle bis auf den allerletzten Platz füllte. Besonders herzlich begrüßt wurden an diesem Abend der Städtepartnerschaft die Präsidentin für das Städtepartnerschaftskomitee in Ariccia Anna Maria Cardillo mit ihren Stellvertretern Luciana Becchelli und Vivaldo Moscatelli. Die Stadt Lichtenfels repräsentierten die Präsidentin des Städtepartnerschaftskomitees Monika Faber und dem Verantwortlichen für die Aricciaabteilung Günter Reinlein. Letzterer wies darauf hin, dass man mit diesem Besuch der italienischen Freunde und der festlichen Veranstaltung ein kleines Jubiläum begeht. Genau 15 Jahre ist es her dass die Kreisstadt mit der italienischen Stadt Ariccia eine Städtepartnerschaft eingegangen ist.

"Fernsehreifer Auftritt"

Es war ein "fernsehreifer Auftritt" mit ausgezeichneten tänzerischen Darbietungen auf der nicht allzu großen Bühne. Seit Monaten wurde in Ariccia und in Lichtenfels choreografiert und in Unterrichts- und Trainingsstunden eifrig geprobt. Zahlreiche Helfer vor und hinter der Bühne zeichneten für die stimmungsvolle Beleuchtung, die bezaubernden Kostüme, Frisuren und Requisiten verantwortlich. "Alle haben sehr hart gearbeitet und sind mit Herz und Seele dabei", verriet Doris Diroll-Reinhardt.

Günter Reinlein bedauerte, dass zurzeit der Schüleraustausch zwischen dem Meranier Gymnasium Lichtenfels und dem James-Joyce Gymnasium in Grenzano/Ariccia ruht. Somit ermutigten vor allem das Tanzen und derartige Veranstaltungen jüngere Menschen zur Teilnahme an einer Städtepartnerschaft und ihren Austauschprogrammen.

Fetziger Radetzkymarsch

In einer abwechslungsreichen, bunten Mischung präsentierten sich die deutschen und italienischen Gruppen dem begeistert mitgehenden Publikum. Die Jüngsten, gerade einmal vier Jahre alt, begleitet von älteren Geschwistern, eröffneten den Ballettabend mit dem fetzigen Radetzkymarsch. Dass dabei manche der kleinen Ballerinen ihre eigne Interpretation der Choreografie zeigte, machte den Auftritt umso bezaubernder, ließ die Herzen der Mütter höher schlagen und riss das Publikum zu einem ersten Begeisterungssturm hin.

Ein elegantes klassisches Ballett zur Musik von Johann Strauss war gedacht als Hommage an die Gastfamilien aus Lichtenfels, die ihre italienischen Gäste sehr zuvorkommend empfangen haben. Überaus anspruchsvoll gestaltete sich die mehrteilige Darbietung "Les Sylphides" zur Musik von Frédéric Chopin. Mit einer kleinen Videopräsentation,, einem Minuetto und einer Hommage an das Blumenfestival in Genzano stellte sich die Partnerstadt Ariccia vor. Mit einer "Weltpremiere", "Der Schmerz" - "Il Dolore", ausdrucksstark getanzt von Melissa Freitag beschloss das Ballettstudio Doris Diroll den ersten Teil des Abends.

Es würde zu weit führen die wunderbaren Darbietungen des zweiten Teils einzeln aufzuführen, doch einige verdienen wohl eine besondere Würdigung. So auch der feurige Can Can mit dem die italienischen Gäste diesen Part eröffneten. Feen, Puppen und funkelnde Edelsteine tanzten im Folgenden über die Bühne, begleitet von einem begeistert applaudierenden Publikum. In Isadora, einer Würdigung der amerikanischen Tänzerin Isadora Duncan, die als erste den Weg vom Freien Tanz, über Modern Dance zum heutigen zeitgenössischen Tanz aufzeigte würdigte Giulia Grossi als Solistin diese Leistung.

Dieser Tradition fühlt sich offensichtlich auch das InstitutoSuperiore di Danza" verpflichtet, das mit "Thinking about" das Terrain des klassischen Balletts ebenso verließ wie mit New York, New York.

Am Ende standen zwei bemerkenswerte Würdigungen auf dem Programm, eine Hommage an Pina Bausch, zum Gedenken an die große deutsche Tänzerin die den Grundstein für den zeitgenössischen, internationalen Tanz legte und das "Städtepartnerschafts-Medley, ein Geschenk und Dankeschön für alle Freunde der Städtepartnerschaft und der beiden Ballettschulen.