Ein Denkmal für die Natur
Autor: Matthias Einwag
Roth, Donnerstag, 11. Oktober 2012
Nach über 20 Jahren wird das Verfahren der Flurneuordnung um Roth abgeschlossen. Den Gedenkstein in der Flur hat der Lichtenfelser Bildhauer Ulf Eggert gestaltet. Das Sandsteinmonument zeichnet sich durch viele Details aus.
Eine Schlange windet sich durchs Blattwerk, ein Specht zieht einen Wurm heraus und eine Eidechse stellt einer Spinne nach - diese Szenen aus dem Alltag der Natur hat der Lichtenfelser Bildhauer Ulf Eggert in Stein gemeißelt. Die Teilnehmergemeinschaft (TG) Roth hatte einen Gedenkstein zum Abschluss der Flurneuordnung in Auftrag gegeben. Nach über 21 Jahren Laufzeit wird das Ende des Verfahrens am Samstag gefeiert.
Sanfte Landschaftsgestaltung
Auf die große Einvernehmlichkeit, mit der die 78 Teilnehmer insgesamt rund 245 Hektar Acker- und Wiesenflächen neu verteilten, ist Bernhard Pösch besonders stolz. Der 54-jährige Landwirt hat das Verfahren als Örtlich Beauftragter federführend mitgestaltet. "Wir wollten eine sanfte, schonende Flurbereinigung", sagt er, wobei auch das Anlegen etlicher Biotope wichtig gewesen ist.
Zusammen mit seinem Kollegen Andreas Kremer lobt er die Arbeit von Pius Schmelzer, der das Verfahren seitens des Amts für Ländliche Entwicklung begleitete. Schmelzer sei bereit gewesen, neue Wege zu gehen. Gemeinsam mit ihm habe der junge, dynamische Vorstand all das verwirklichen können, was wünschenswert und machbar war.
Die Feldwege wurden nicht mit dem Lineal gezogen; sie passen sich in geschwungenen Linien der Landschaft an.
Findlingsblock aus Wolfsloch
Der Lichtenfelser Bildhauer Ulf Eggert besuchte die Rother oft, um mit ihnen über die Details des Gedenksteins zu sprechen. Der knapp 1,5 Meter hohe und 1,5 Tonnen schwere Sandsteinfindling kommt ganz aus der Nähe. Als die Feuerwehr Wolfsloch ihr Feuerwehrhaus baute, kam er ans Licht.
Nachdem Ulf Eggert den Stein gestaltet hatte, wurde er auf einem ausgewählten Ort in der Flur Richtung Thelitz gesetzt.
Als Zeichen für die große Einigkeit, mit der die Rother "Pfifferbrater" (so lautet der Ortsname) ihre Flurneuordnung durchgezogen habe, hat der Bildhauer einen symbolischen Handschlag auf die Vorderseite des Steinblocks gemeißelt.
Abschlussfeier
Termin Die Abschlussfeier des Verfahrens Roth beginnt am Samstag, 13. Oktober, um 10 Uhr am Gedenkstein in der Flur zwischen Roth und Thelitz. Dazu lädt die Teilnehmergemeinschaft (TG) alle Bürger ein. Die Segnung des Gedenksteins nimmt Pfarrer Henryk Chelkowski vor.
Feier Nach der offiziellen Einweihung findet im Feuerwehrhaus der gemütliche Teil der Abschlussfeier statt. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Auch dazu sind alle Ortsbürger willkommen.