Ebensfelds Pro-Kopf-Verschuldung wächst
Autor: Mario Deller
Ebensfeld, Mittwoch, 13. März 2019
Bürgermeister Bernhard Storath schenkte den Bürgern bei der Bürgerversammlung im Ebensfelder Feuerwehrhaus in Sachen Gemeindefinanzen "reinen Wein" ein.
Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur gehen mitunter derart ins Geld, dass einem Bürgermeister die Veröffentlichung von Finanzzahlen alles andere als Freude bereitet. Bernhard Storath schenkte den rund 60 Bürgern bei der Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus jedoch "reinen Wein" ein.
Als noch bestehende "Großbaustelle" mit erheblicher finanzieller Tragweite wurde der ergänzende Neubau einer Kindertagesstätte in Ebensfeld mit einem Investitionsvolumen von 2,285 Millionen Euro beleuchtet. Dieser wird mit 1,88 Millionen Euro bezuschusst und soll rechtzeitig zum geplanten Einzug im Mai fertiggestellt sein.
Ausführlich ging der Bürgermeister auf die Sanierungsarbeiten an der Ebensfelder Schule mit einem Volumen von 678 900 und Zuschüssen von 585 000 Euro ein. "Der Schulbau ist über 50 Jahre alt, da muss man jetzt halt mal ran", betonte Storath. Auch wenn die Mittelschüler derzeit in Bad Staffelstein oder Lichtenfels unterrichtet würden, bestehe die Mittelschule Ebensfeld durch die geschaffene Verbundlösung immer noch. Mit deren Zukunft werde sich der Gemeinderat heuer beschäftigen.
Als wichtige Einrichtung erwähnte der Bürgermeister außerdem die im Schulgebäude ansässige Kinderhort-Betreuung. Hier werde heuer die fünfte Gruppe hinzukommen. "Schulen und Kindertagesstätten sind mit etlichen Millionen ein großer Posten im Haushalt, aber das machen wir gerne", meinte Bürgermeister Storath.
Die Kosten für die Sanierung des "Hauses der Bäuerin" in Birkach stiegen von ursprünglich veranschlagten 470 000 Euro durch den Holzbock-Befall auf knapp eine Million Euro an. Die Gemeinde sei bestrebt, über die bereits zugesagte staatliche Zuwendung von 351 500 Euro noch weitere Fördermittel zu bekommen, sagte Storath.
Bei der Realisierung des Lärmschutzes an der A 73 könne schon relativ bald etwas passieren. Derzeit liefen Gespräche.
Die gastronomische Situation in Ebensfeld ist derzeit unbefriedigend, darin waren sich Gemeindevertreter und Zuhörer einig. "Ein Wirtshaus werden wir wahrscheinlich nicht mehr reinbringen", meinte Storath zur Zukunft des Gebäudes, in dem früher der Gasthof Neuner betrieben wurde. "Wichtig ist eine Belebung des Ortskerns. Mein Traum wäre etwas für Senioren oder Kinder."