Ebensfelder Wehr hatte so viele Einsätze wie nie
Autor: Andreas Welz
Ebensfeld, Sonntag, 11. Januar 2015
Die Ebensfelder Feuerwehr hatte 2014 so viele Einsätze wie noch nie. Bei der Hauptversammlung waren die neue Drehleiter, die im Ort stationiert wird, und das neue Gerätehaus, das deshalb gebaut wird, die beherrschenden Themen. Auch Ehrungen gab es.
Der Baubeginn des geplanten neuen Feuerwehrhauses ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen. Darüber informierte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) die Feuerwehrleite bei ihrer Hauptversammlung mit Neuwahlen. Dass ein neues Haus gebaut werden muss, bewies auch die drangvolle Enge im Schulungsraum des Gerätehauses, in dem nicht alle Brandschützer Platz hatten.
Auf 2,43 Millionen Euro bezifferte Storath die Kosten für den Neubau, der auch Platz für die neue Drehleiter des Landkreises bieten soll. Nach der Planungsphase werde der Gemeinderat über den Bau beschließen, so der Bürgermeister weiter, dies wohl in einer der nächsten Sitzungen. "Vor der Sommerpause gehen die Ausschreibungen raus, und im Herbst können wir anfangen, zu bauen."
Der Standort nordöstlich des Kreisverkehrs am Ortsausgang Richtung Bad Staffelstein sei ebenfalls sicher.
Standort für eine weitere Drehleiter
Kreisbrandrat Timm Vogler zeigt sich mit der Entwicklung zufrieden. "Innerhalb von zehn Minuten nach Absetzen des Notrufs muss an jeder im öffentlichen Straßenverkehr gelegenen Stelle ein Feuerwehreinsatzfahrzeug mit geeigneter Ausrüstung sein, beim Drehleitereinsatz sind es 15 Minuten", erklärte er. Bei der Suche nach dem besten Standort für die dritte Drehleiter, bei der die Hilfsfristen zugrunde gelegt wurden, habe man festgestellt, dass Ebensfeld ein idealer Standort sei. Bis zur Fertigstellung des neuen Gerätehauses werde die Drehleiter, die im Herbst ausgeliefert wird, in Lichtenfels stationiert.
Mehr Kinderfeuerwehren
Vogler berichtete von immer mehr Einsätzen, bei denen die technische Hilfeleistung in den Vordergrund rücke. "2014 haben wir 100 Einsätze mehr als im Vorjahr gehabt", sagte er. Im vergangenen Jahr hätten die Feuerwehren im Landkreis 52 Menschenleben gerettet. Erfreulich sei die Zunahme an Kinderfeuerwehren. Derzeit seien im Landkreis 206 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren organisiert.
Gemeinsam mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege sei angedacht, dass die Gartenbauer auch die jungen Brandschützer betreuen. Ähnlich wie die Verkehrserziehung solle auch die Brandschutzerziehung an den Kindergärten und Schulen durchgeführt werden, kündigte der Kreisbrandrat an. Dafür fehlten noch ehrenamtliche Kräfte, die sich in der Zeit von 8 bis 12 Uhr zur Verfügung stellen. Vogler gab bekannt, dass am 6. Februar in der Dreifachturnhalle in Michelau erstmals ein Informationstag der Blaulichtorganisationen stattfinden wird.
Ehrungen und Neuwahlen
Der Vorsitzende der Feuerwehr, Markus Hellmuth, ehrte Mitglieder für langjährige Treue. Für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Stephan Klinke und Nobert Pornschlegel, für 30-jährige Treue Thomas Brosig, Peter Kasper, Georg Merklein und Wolfgang Spindler Urkunden und Geschenke. Hellmuth freute sich über die im letzten Jahr gegründete die Kinderfeuerwehr, die mittlerweile aus 14 Kindern bestehe.
Das Ergebnis der Neuwahlen:
Vorsitzender Markus Hellmuth, Zweiter Vorsitzender Thomas Brosig, Schriftführerin Alexandra Friedrich, Kassierer Tobias Walter, Besitzer Holger Lunkenbein, Melanie Zahner, Michael Braun, Stefan Thomas und Bernd Albert, Kassenprüfer Theodor Wendler und Bernhard Klinke.
Kommandant wiedergewählt
Kommandant Georg Gäbelein und sein Stellvertreter Alexander Zahner wurden einstimmig wiedergewählt. 53-mal musste die Wehr von Januar bis Dezember 2014 ausrücken - so oft wie noch nie. Dabei hat laut Gäbelein die technische Hilfeleistung stark zugenommen. Unfälle und Pkw-Brände auf der A 73 stellten eine Herausforderung an Mannschaft und Gerät dar.
Die Feuerwehr besteht aktuell aus 95 Aktiven und 52 passiven Mitgliedern, wie der Kommandant feststellte. Davon seien insgesamt 17 Frauen und 15 Jugendliche. Viele Aktive aus den Ortsteilen leisten ihren Feuerwehrdienst in der Stützpunktwehr ab. "Nur durch dieses Konzept können wir gewährleisten, dass wir in den nächsten Jahren unsere Aufgaben mit genügend Personal bewältigen können", sagte Gäbelein. Im Hinblick darauf, dass bald in Ebensfeld eine Drehleiter des Landkreises stationiert sein wird, seien die ersten drei Drehleitermaschinisten ausgebildet worden.
Der Umbau des neuen Tanklöschfahrzeugs sei abgeschlossen. Für den Erlös des alten Rettungssatzes sei ein "Powermoon", angeschafft worden. Dieser Leuchtballon strahle ein blendfreies, tageslichtähnliches Licht aus. Zusätzlich komme noch ein Gasmessgerät.
Im Digitalfunk habe der Probebetrieb begonnen, informierte der Kommandant. Mit der Gemeinde sei vereinbart, dass 30 Aktive den Lkw-Führerschein besitzen. Die Schulungen würden fortgesetzt.
Sein Dank galt Melanie Müller, die neuerdings die Homepage der Feuerwehr betreue. Gäbelein gab bekannt, dass der Deutsche Feuerwehrverband Vergünstigungen bei Handyverträgen und Reisen gewähre.
Er begrüßte vier Neuaufnahmen in die aktive Wehr und eine in die Kinderfeuerwehr.
2018 ein Jubiläumsjahr
Das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Ebensfeld soll 2018 mit einem großen Fest gefeiert werden. Die beiden gleichberechtigten Festausschussvorsitzenden Holger Lunkenbein und Thomas Brosig informierten bereits über Einzelheiten. Am 5. Mai werde der Festkommers und vom 11. bis 13. Mai ein Festwochenende stattfinden.