Ebensfeld: Gasthof Neuner wird Heim für minderjährige Flüchtlinge
Autor: Mario Deller
Ebensfeld, Mittwoch, 20. Januar 2016
Im bislang leerstehend ehemalige Gasthof Neuner werden minderjährige Flüchtlinge einziehen. Das beschloss das Gremium in seiner jüngsten Sitzung. Laut Aussage des Bürgermeisters, wird der Baustellenverkehr wegen der Arbeiten an der Bahnstrecke bis Juni weitgehend abgeschlossen sein.
Mitmenschlichkeit, Solidarität und Integration müssen vor allem in diesen Tagen gelebt werden, sind sich die Ebensfelder Gemeinderäte und ihr Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) einig. Die Marktgemeinde tut alles dafür, ihrer Verantwortung gegenüber Schutz und Geborgenheit suchenden Flüchtlingen gerecht zu werden. Einen Tag vor der gestrigen Informationsveranstaltung gab der Ebensfelder Bauausschuss grünes Licht für die künftige Nutzung des ehemaligen Gasthofs Neuner als Kinder- und Jugendheim für minderjährige Flüchtlingskinder ohne Eltern.
Zustimmung ohne Gegenvotum
Der Bauausschuss stimmte ohne Gegenvotum dem Antrag der das Heim zukünftig betreibenden "Mobile Betreuung am Menschen GmbH", kurz "MoBaM", zu. Es handelt sich um einen freien Träger der Jugendhilfe mit Sitz in Bamberg.
Nachdem sich keine Möglichkeit fand, den Gaststättenbetrieb wieder aufzunehmen, hat sich die Familie Neuner für diese Lösung entschieden. In enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Landkreises Lichtenfels und MoBaM wurde die Idee des Kinder- und Jugendheimes entwickelt.
Aufgrund der Tatsache, dass am Folgetag ohnehin die Informationsveranstaltung stattfand mit dem Ziel, Bedenken auszuräumen und Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten, ging der Bürgermeister in der Sitzung nicht weiter auf Details ein. Zügig schritt man zur Abstimmung mit dem genannten Ergebnis, das zutage förderte, dass die Marktgemeinde es nicht bei Lippenbekenntnissen belässt.
Bauanträge bewilligt
Ferner befürwortete das Gremium in seiner Sitzung per Beschluss sämtliche als Bauantrag eingereichte Vorhaben: So wurde der Erweiterung eines Einfamilienhauses in Ebensfeld, auch wenn hier
bezüglich der Dachneigung eine Befreiung von den Festsetzungen des geltenden Bebauungsplanes "Bachwiese" notwendig war, genauso das gemeindliche Einvernehmen erteilt wie betreffend folgender weiterer Anträge: Errichtung einer Dachgaube an einem Einfamilienhaus in Döringstadt, Errichtung einer Brandwand sowie einer Dacherhöhung an einem bestehenden Nebengebäude in Neudorf und der Errichtung von drei Dachgauben mit Dachgeschossausbau an einem bestehenden Wohnhaus in Ebensfeld.Unter "Sonstiges" wurde vor allem das Thema "Straßensanierung" sachlich, aber engagiert diskutiert. Handlungsbedarf sehen die Gemeindevertreter beispielsweise in der Himmelreichstraße. Der Bahnausbau dürfte - so die einhellige Meinung - nicht ganz "unschuldig" daran sein, dass der Gehsteig in der Bahnhofstraße in Mitleidenschaft gezogen wurde. In diesem Zusammenhang wies Storath darauf hin, dass seinen Informationen zufolge der Baustellenverkehr im Bereich Ebensfeld, der mit dem Bahnprojekt in Zusammenhang steht, bis Mai oder Juni größtenteils abgeschlossen sein dürfte. Danach stünden vorwiegend Gleisbauarbeiten an.