Dieses Haus steht unter Strom
Autor: Sarah Zubel
Weismain, Montag, 18. April 2016
Architekt Matthias Murrmann hat die Auszeichnung Goldener Ammonit für sein ökologisch gebautes Plusenergiehaus in Weismain erhalten.
"Kürzlich hat meine Frau für 28 Cent geduscht und ich sogar nur für 15 Cent." So in etwa muss es geklungen haben, als ein Mieter Matthias Murrmann von seinem günstigen Duscherlebnis erzählte. Für die hohe Energieeffizienz zeichnete der Landkreis Lichtenfels das Plusenergiehaus des Architekten mit dem Goldenen Ammonit aus. Den Baupreis, der mit einem Preisgeld verbunden ist, erhalten Hauseigentümer, deren Bauwerke den Landkreis aufwerten.
Grundlage des Plusenergiehauses in Weimain ist eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle - insgesamt 30 Zentimeter Dämmstärke. Auch die Fenster und Türen wurden wegen ihrer guten Dichtungswerte ausgewählt.
Die vier Wohnungen werden rein elektrisch beheizt. Ein wasserführendes System gibt es nicht. Matthias Murrmann: "Einen Stromanschluss gibt es immer, warum das also nicht nutzen, wenn es doch wirtschaftlich ist?" Dank der guten Wärmedämmung und der zentralen Lüftungsanalage, die bis zu 93 Prozent der Wärme beim Lüftungsvorgang zurückgewinnt, spart der Energieberater und Architekt trotz teuren Stroms richtig Geld. "Jeder muss lüften, aber dann geht die ganze Wärme durch die Luft raus. Ich habe eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung." Sogar die Orchideen einer Bewohnerin seien in seinem Plusenergiehaus erstmals aufgeblüht. Auch die mit Strom betriebene Direktheizung unterstützt sein Energiekonzept. Matthias Murrmann: "Wenn ein Raum keine Energie braucht, wird keine verbraucht. Strom ist einfach zu handeln, weil er nicht abkühlt."