Druckartikel: Diese 50 Plattenhüllen sollte jeder kennen

Diese 50 Plattenhüllen sollte jeder kennen


Autor: Markus Häggberg

Lichtenfels, Sonntag, 27. November 2016

Zur Vernissage der Ausstellung "Die Kunst der Verhüllung II" strömten die Besucher herbei.
Unter dem Motto "Die Kunst der Verhüllung II" werden 50 Plattencover gezeigt.  Fotos: Gerda Völk


Plattencover dienen nicht nur den Schutz der schwarzen runden Scheiben, man dürfte sie auch als eine Art Vorgänger der heute üblichen Musikvideos bezeichnen. Ein Marketing-Instrument, das in erster Linie der Verkaufsförderung dient. Nachdem die beiden Sammler und Kenner Florian Held und Udo Klinger bereits im letzten Jahr einen Teil ihrer umfangreichen Sammlung im Rahmen der Reihe "Die Kunst der Verhüllung" gezeigt haben, ist nun der zweite Teil der Reihe zu sehen.

Rund 50 Besucher hatten sich dazu am Sonntagvormittag zur Vernissage der Ausstellung "Die Kunst der Verhüllung II" in den Räumen der Lichtenfelser Kunst- und Kultur-Initiative (Kuki) eingefunden. Zu sehen sind weitere 50 LP-Cover, "die jeder kennen sollte", wie der Untertitel der Ausstellung dem interessierten Besucher verrät. Die Popmusik hat in den letzten 60 Jahren so manchen Schatz der Nachwelt hinterlassen. Dabei beschränkt sich das Ausstellungskonzept nicht nur auf die Präsentation der Hüllen, sondern bietet den Betrachter eine Reihe von Informationen. Markus Häggberg, der Vorsitzende der Kuki hat zu den gezeigten Plattenhüllen viel Wissenswertes und mitunter auch Kurioses zutage gefördert. Schon allein das macht einen großen Teil des Reizes der Ausstellung aus.

Der Betrachter erfährt nicht nur, wer sich für das Design und die Fotografie verantwortlich zeichnete, sondern auch welche Mythen und zum Teil auch Verschwörungstheorien sich um das Cover rankten. Das LP-Cover "Abbey Road" der Beatles zählt zweifelsohne zu den Klassikern.

Es zeigt die vier Pilzköpfe wie sie einen Zebrastreifen überqueren. Wie Häggberg erläutert, ein gefundenes Fressen für alle Verschwörungstheoretiker, die darin einen Beweis sahen, dass Paul McCartney in Wirklichkeit tot sei. McCartney ging als einziger Beatle barfuß und rauchte als Linkshänder mit der rechten Hand eine Zigarette.
Den ultimativen Beweis für ihre Theorie, fanden die Verschwörungstheoretiker im Nummernschild des weißen Käfers am Coverrand auf dem IF 28 steht. Hätte McCartney damals 1969 noch gelebt wäre er 28 Jahre gewesen.

Die gezeigten Plattencover sind auch so etwas wie ein Spiegel ihrer Zeit, mit all ihren Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Veränderungen. Manch ein Plattencover sorgte zu seiner Entstehungszeit für Wirbel. Wie beispielsweise die Hülle der 2001 entstandenen Rammstein LP "Mutter". Die Boulevardpresse nahm Anstoß daran, vermutete sie doch, dass der darauf zu sehende Fötus abgestorben sei. Bei der Fülle der Informationen lohnt es sich beim Besuch der Ausstellung etwas Zeit mitzubringen.

Zum Konzept der Ausstellung gehört auch, dass Ausschnitte der Musik in den Hüllen während der Öffnungszeiten zu hören sind. Die Ausstellung ist bis Freitag, 23. Dezember, in der Galerie in der Spitalpassage zu sehen Mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr.