"Die Pläne bald präsentieren"

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Fünf Etagen umfasst das Helmut-G.-Walther-Klinikum in Lichtenfels. Nach bisherigen Überlegungen sollen diese Flächen auch nach dem Umzug in das neue Klinikgebäude genutzt werden. Popp
Fünf Etagen umfasst das Helmut-G.-Walther-Klinikum in Lichtenfels. Nach bisherigen Überlegungen sollen diese Flächen auch nach dem Umzug in das neue Klinikgebäude genutzt werden. Popp

Nach dem Umzug in den Klinik-Neubau soll das Bestandsgebäude weitergenutzt werden. Wie genau, das ist Sache des Trägers Regiomed.

Das Ziel ist klar: Nach dem Umzug in das neue Klinikgebäude soll der Altbau eine neue Nutzung erfahren. Angedacht sind Flächen für die Krankenpflegeschule und Fortbildung, für eine Abteilung Hospiz und Palliativmedizin und vor allem Sekretariat und Hörsäle für die Regiomed Medical School. Im Oktober 2019 werden die Studenten des ersten Jahrgangs aus Split (Kroatien) zurückkehren, um ihre Ausbildung zu Medizinern hier in der Region fortzusetzen. Dass das jetzige Krankenhausgebäude dann bereits saniert verfügbar ist, bezweifelt Landrat Christian Meißner (CSU) und zieht ein Provisorium als "Plan B" in Lichtenfels in Betracht. Zwar zeigt er Verständnis dafür, dass der Klinikträger Regiomed Detailverhandlungen noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit führt, da Investoren nötig sein werden, um das Vorhaben auf sichere Beine zu stellen. Doch machte Meißner in der Kreisausschuss-Sitzung am Montag auch deutlich, dass er spätestens bis April die Pläne präsentieren möchte.
Es sei ein Glücksfall, dass Regiomed sich für eine Nutzung des Gebäudes entschieden habe. Ursprünglich waren für einen Abriss Kosten von 3,5 Millionen Euro vorgesehen. Das ist längst vom Tisch. Allerdings war noch offen, ob das Gebäude in Gänze oder nur zum Teil erhalten bleiben wird. Inzwischen habe sich in den Gesprächen mit Geschäftsführer Bovelet und Krankenhausdirektorin Gill herauskristallisiert, dass man am Erhalt des gesamten Gebäudes interessiert ist, wie Meißner berichtete. Die Nutzung soll in enger Abstimmung mit dem Landkreis Lichtenfels geschehen. Aber: Der Landkreis könne finanziell keine Sanierung stemmen, wie sie dort nötig ist. Das Anfang 1973 eröffnete Haus sei zur damaligen Zeit zwar gut gebaut und auch gepflegt worden, aber die Haustechnik sei nach mehr als vier Jahrzehnten "vollkommen fertig". Für die Sanierung müsse man von Kosten im zweistelligen Millionenbereich ausgehen. "Das kann und soll der Landkreis nicht tun", sagte der Landrat. Schließlich habe man schon für den Neubau 32 Millionen Euro in die Hand genommen. Die Hälfte davon ist ein Darlehen an die Klinik-GmbH, das wieder zurück in die Kreiskasse fließen soll. Wenn man die Ausgaben für das neue Krankenhaus herausrechne, sinke der Schuldenstand des Landkreises, betonte Meißner. Zusätzliches könne man aber nicht stemmen.
Der Umzug in den Neubau ist für Juni vorgesehen. Es wird aber laut Christian Meißner nicht so sein, dass bereits im Folgemonat mit dem Umbau des Bestandsgebäudes begonnen werden kann. Kreisrätin Monika Faber (SPD) sprach die Befürchtung aus, dass das Zentrum der Medical School an den Standort Coburg verlagert werden könnte. Vor diesem Hintergrund unterstrich der Landrat: "Wir müssen da in die Hufe kommen."