Die Altenkunstadter Innovation kommt sehr gut an
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Dienstag, 20. Januar 2015
Bürgermeister Robert Hümmer löste sein Wahlkampfversprechen ein und lud die Altenkunstadter zu einer gemeinsamen Feier ein. Die Gäste, rund 180 Personen, ließen sich nicht lange bitten und wünschten sich eine Wiederholung in einem Jahr.
Am Montagabend musste Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) Hände schütteln im Akkord. 180 Personen, die Geistlichkeit, Gemeinderäte, Schul- und Kindertagesstättenleiter sowie jede Menge Vereinsvertreter, hatte er zum Neujahrsempfang der Gemeinde, der erstmals stattfand, in die Grundschulturnhalle geladen. Alle wurden von ihm mit Handschlag begrüßt.
Das Echo fiel unterschiedlich, aber positiv aus: Die Besucher reagierten überrascht ("Das ist ja eine Ehre!") oder mit Schalk im Nacken: "Oh, ein Türsteher!" Vorsitzende Roswitha Arnold und ihre Stellvertreterin Anni Gückel vom katholischen Frauenbund nahmen Robert Hümmer kurzerhand für ein Foto in die Mitte und machen ihn zum Hahn im Korb.
Ganz oben auf der Agenda
"Er hat Wort gehalten", strahlte Arnold übers ganze Gesicht.
Wie läuft es beim katholischen Frauenbund? "Wir sind zufrieden mit unserem Verein", resümierte Arnold. Die Frage, wie es um den Führungskreis bestellt sei, beantwortete ihre Stellvertreterin Anni Gückel mit einem fränkisch-fröhlichen "Passd scho!"
Gedanken- und Meinungsaustausch unter Vereinsführern
Einen Tisch weiter saß Karl-Heinz Rehm, Ausschussmitglied vom "Trimm-Dich-Club" Woffendorf. "Hervorragend", schwärmte er. "Ich finde es klasse vom Bürgermeister, dass er die uneigennützige Arbeit der Vereine, die Kulturträger einer Kommune sind, mit einem Neujahrsempfang würdigt." Zudem treffe man Gleichgesinnte, die sich alle ein uneigennütziges Handeln zum Wohle der Allgemeinheit auf ihre Fahnen geschrieben hätten. Durch den Gedanken- und Meinungsaustausch, der an einem solchen Abend in lockerer Runde gepflegt werde, könnten neue Initiativen und Veranstaltungen entstehen, sagte Rehm, bei denen alle Vereine, wie beim alljährlichen Altenkunstadter Straßenfest im Spätsommer, an einem Strang zögen.
Die Blaskapelle des Musikvereins Altenkunstadt, dirigiert von Bastian Zapf, zauberte derweil gute Laune in die Herzen der Zuhörer, die kurze Zeit später andächtig drei Rednern lauschten. "Menschen mit einer konkreten Vision haben zusammengefunden, die ohne Rücksicht auf eigene materielle Vorteile gemeinsam an der Verwirklichung ihrer Ideale arbeiten", so definierte Bürgermeister Robert Hümmer ehrenamtliches Handeln. All jenen, denen das in Fleisch und Blut übergegangen ist, sprach er an diesem Abend seinen Dank aus. "Sie tragen dazu bei, dass wir eine über Generationen und Kulturen hinaus intakte Gemeinschaft haben", sagte der Bürgermeister.
Ein wenig Kommunalpolitik gab es auch
Hümmer nutzte die Gelegenheit, um die kommunalpolitischen Ziele, die er sich für das neue Jahr gesetzt hat, den anwesenden Bürgern zu skizzieren. Ganz oben auf seiner Agenda steht die Wiederherstellung des Mühlrades der Altenkunstadter Neumühle. Weitere Punkte, die er aufzählte, sind der Bau eines Lehrschwimmbeckens mit der Nachbarkommune Burgkunstadt, die Generalsanierung der Grundschule und die Unterstützung der Raiffeisenbank Obermain Nord bei der Erweiterung ihrer Altenkunstadter Zentrale.
"Am 18. April wird der Gemeinderat in Klausur gehen", teilte er mit und hatte das Motto, unter dem diese steht, gleich parat: "Zukunftswerkstatt Altenkunstadt." Zudem informierte er darüber, dass die Friedhofspflege neu ausgeschrieben wurde. Den Zuschlag habe die Firma "Provinz" aus Altenkunstadt erhalten.
Die CSU-Landtagsabgeordnete Emmi Zeulner würdigte die 90 Vereine in Altenkunstadt und seinen Ortsteilen als "Aushängeschild der Gemeinde". Ihre Mitglieder lebten Werte vor und vermittelten diese an nachfolgende Generationen weiter. "Sie zeigen uns, wie man Gemeinschaft gestaltet", sagte die Abgeordnete. Stellvertretender Landrat Helmut Fischer (CSU) lobte die gute Verbundenheit zwischen dem Landkreis und der Gemeinde Altenkunstadt. Der neue Tourismusverein, der sich im Landkreis gegründet habe, werde ein besonderes Augenmerk auf den Kordigast legen, versprach der Redner.
Offen für Neuerungen beim nächsten Empfang
Wen man auch fragte, alle wünschten sich eine Wiederholung. Auch deren Initiator, Bürgermeister Robert Hümmer, will im nächsten Jahr wieder einen Empfang ausrichten. Für Neuerungen zeigte sich der Gastgeber offen: "Man könnte auch die Wirtschaft mit einladen oder erfolgreiche Sportler ehren." Derweil labten sich seine Gäste an einem fürstlichen Büfett.