Druckartikel: Der Bild-Hauer Kanz begrünt Kloster Banz

Der Bild-Hauer Kanz begrünt Kloster Banz


Autor: Matthias Einwag

Kloster Banz, Freitag, 28. März 2014

Gerd Kanz aus Untermerzbach stellt unter dem Titel "Die Grünheit der Dinge" einige seiner Arbeiten in Kloster Banz aus. Der Bildhauer und Maler hat sich beim Zusammenstellen der Exponate auf die Farbe Grün konzentriert, die gut zum Frühling passt.
Gerd Kanz mit einigen seiner Tafelbilder, die auch in Kloster Banz zu sehen sein werden. Foto: Matthias Einwag


Die Farbe Grün wird bei der Ausstellung dominieren. Weil viele Pflanzen Chlorophyll enthalten, ist Grün in der Natur eine vorherrschende Farbe. Viele Farbnamen sind aus der Natur entlehnt: Grasgrün, Blattgrün, Lindgrün. Mit der Farbe Grün werden Leben und Wachstum assoziiert. Im Frühling überbietet sich die Natur geradezu mit allen Nuancen von Grün, das so zur Farbe der Frische und der Natürlichkeit sowie der Hoffnung und der Zuversicht wird.

Ältere Stücke und neue Arbeiten

"Komm an meine grüne Seite", bat die Banzer Museumsleiterin Brigitte Eichner-Grünbeck den Untermerzbacher Künstler Gerd Kanz. Beide vereinbarten, ab 3. April eine zum Frühjahr passende Ausstellung zu zeigen. Gerd Kanz ließ die Idee in sich reifen.

Er machte sich Gedanken, welche seiner älteren Werke dafür geeignet sind und welche neuen Skulpturen und Bilder er schaffen könnte. Schnell war er mit seinem Konzept im grünen Bereich.
Die Farbe, die für Lebendiges und fürs Wachsen steht, fasziniert den 48-Jährigen. "Hier in Untermerzbach bin ich zum leidenschaftlichen Gärtner geworden", sagt Gerd Kanz, der in der Stadt aufgewachsen ist. 2001 kaufte er die trutzigen Gebäude der ehemaligen Brauerei Nembach und renovierte sie nach und nach, um in Untermerzbach eine Malerwerkstatt und ein Atelier einzurichten. "Wir leben hier mehr mit den Jahreszeiten als es in der Stadt möglich ist."

Tafelbilder aus Holz

Mit Hammer und Stecheisen arbeite er am liebsten, sagt Gerd Kanz: "Ich bin ein Bild-Hauer im ureigensten Sinn des Wortes." Für Kloster Banz habe er eine in sich schlüssige Ausstellung ersonnen, die mit vielfältigen Exponaten bestückt sein wird - mit viel Grün natürlich. Vor allem seine Tafelbilder beweisen, dass da kein Grünschnabel am Werk war, sondern einer, der mit viel Liebe zum Detail herangegangen ist.
Die hölzernen Tafelbilder sehen ein wenig aus wie Schindeln. Ihre Form gleicht stark den Fensterlaibungen des großen Brauereigebäudes, in dem sie entstanden sind. "Ich brauche die klassische Rechteckform nicht mehr, die der Keilrahmen vorgibt", sagt der Künstler über die ungewöhnlichen Konturen.
Darauf gekommen ist Gerd Kanz, als er wegen einer Operation längere Zeit zum Sitzen verurteilt war. "Wie kann ich in dieser Körperhaltung arbeiten, und welches Material bietet sich dafür an?", fragte er sich. Er entdeckte das Styrodur, einen leichten Kunststoff, der auf dem Bau zum Dämmen verwendet wird. Dieses Material war für seine Zwecke so ideal, dass er heute noch immer gern damit arbeitet. Es lässt sich leichter formen als Holz oder Metall und ist in bemaltem Zustand kaum von den Arbeiten mit diesen Materialien zu unterscheiden.

Grün als Grundkraft der Natur

Das Wort "Viriditas" (vom lat. viridis = grün) habe er dem Ausstellungstitel vorangestellt, denn dieser Begriff der Hildegard von Bingen gefiel ihm sehr. Das Wort stehe für Grünkraft und bezeichne eine Grundkraft, die der gesamten Natur, also Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien innewohne. Diese in allem steckende Grundkraft der Natur ist nach Ansicht Hildegards von Bingen die Grundlage einer Heilung.

Insofern: Grünes Licht für die Ausstellung in Kloster Banz! Zu sehen sind viele Tafelbilder, aber auch größere Werke, auf denen Gerd Kanz der Vielfalt von Grün nachspürt. Nur ein grüner Junge würde sagen, dass sie alle dasselbe in Grün zeigen denn Form- und Farbnuancen lassen die Bilder und Skulpturen zum farbigen Frühlingserlebnis werden.


Ausstellungseröffnung

Ort und Zeit Am Donnerstag, 3. April, um 19 Uhr wird im Museum in Kloster Banz die Ausstellung von Gerd Kanz "Viriditas - Die Grünheit der Dinge" eröffnet.

Der Künstler Gerd Kanz ist 1966 in Erlangen geboren, er ist Maler und Bildhauer zugleich. Der fränkische Künstler, der seit 13 Jahren in Untermerzbach lebt, war kürzlich "Künstler des Monats Januar" der Metropolregion Nürnberg. Wer mehr über das Werk von Gerd Kanz erfahren möchte, findet seine Webseite im Internet.