Der Autofrühling gab sich kalt - und anders
Autor: Tobias Kindermann
Bad Staffelstein, Sonntag, 24. März 2013
In den letzten Jahren konnte man sich darauf verlassen: Ende März wehte Cabrio-Luft durch Bad Staffelstein zum Autofrühling. Diesmal war es kalt - und auch sonst etwas anders.
Es war das einzige Auto mit Blumen auf der Haube, und auch noch das älteste: Dabei kam der Mercedes 280 SE sozusagen als letzter. "Den haben wir erst gestern aus der Nähe von Würzburg herein bekommen", sagt Marc Bienlein von MB-Automobile in Lichtenfels. Der weiße Youngtimer aus dem Jahr 1977 spielte auf dem Bad Staffelsteiner Autofrühling am Sonntag eine Sonderrolle. Er ist kein Ausstellungsstück, sondern ein Fahrzeug, hinter dessen Lenkrad man sich auch einmal selber setzten kann. Voraussetzung: Eine Heirat steht an. Deshalb hat Bienlein nicht nur ein Blumengebinde auf der Haube spendiert, sondern auch noch ein paar Exemplare eines Heiratsmagazin hinter den Scheibenwischer geklemmt.
Das gab es in den vergangenen Jahren nicht, auch nicht so kaltes Wetter: Minusgrade und kräftiger Wind, der durch die Gassen blies, sorgten dafür, dass es länger dauerte, bis sich die Straßen mit Besuchern füllten - und es am
Was auffiel: Es waren in diesem Jahr vor allem die bezahlbaren Emotionen, mit denen das Dutzend an Autohäusern lockte. Kleine Cabrios, viele Kombis und sparsame Kompakte - meist in gedeckten Farben. Auch Zweiradhändler waren neben vielen Hilfsorganisationen vertreten, wie Jürgen Krappmann vom 2-Wheels-Store in Lichtenfels. Merkt man den langen Winter? Bisher nicht, Verkäufe und Reparaturaufträge bewegten sich auf gewohntem Niveau. Was im Augenblick fehle, seien die Beratungen: "Wie sich das auswirkt, kann man dann erst Ende April sagen."
Und wie sehen es Markthändler? Sibylle Laubender steht hinter einer großen Auslage der Bad Staffelsteiner Wollstube Zapf vor dem Rathaus. Mehr Wolle geht bei der Kälte nicht, aber man sei insgesamt mit der jüngsten Zeit zufrieden, weil die My-Boshi-Mützen-Welle auch durch den Landkreis rolle.