Der August gibt sich trocken
Autor: Tobias Kindermann
Bad Staffelstein, Montag, 02. Sept. 2019
Am Obermain fiel etwa halb so viel Niederschlag wie durchschnittlich in Deutschland. In den kommenden Tagen wird die Maisernte anlaufen.
Über weite Teile war er sehr angenehm temperiert, der August am Obermain, mit einem Wechsel aus wärmeren und nicht ganz so warmen Tagen. Dann kamen zwei kältere Phasen am 15. und 21. August. Danach legte der Sommer noch einmal los mit Tagesmittelwerten von über 23 Grad. Der letzte Augusttag war dann auch der wärmste mit 23,7 Grad. Und der September schickt sich an, nicht wirklich kalt zu werden.
Alles gut? Nein. Auch der August gab sich am Obermain wieder ausgesprochen trocken. Mit 38,4 Liter Niederschlag verzeichnete die Wetterstation in Bad Staffelstein nur etwa die Hälfte des Bundesschnittes, der bei 65 Liter lag, etwa 80 Prozent des in Deutschland im August üblichen Wertes. Allerdings schwankten die Regenmengen. In Teilen Ostdeutschlands fielen zehn bis 15 Liter, im Alpenvorland bis zu 270.
Im Vergleich zum supertrockenen August 2018 steht man in Bad Staffelstein nicht ganz so schlecht da. Damals fielen ganze 12,4 Liter Regen pro Quadratmeter.
Trotzdem, für die Landwirtschaft sind aktuell auch die 38,4 Liter viel zu wenig, sagt Hans-Jürgen Rebelein, Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Lichtenfels. Das Getreide ist schon länger eingefahren. Aktuell stehen noch der Mais auf den Feldern und in einigen Ecken auch Sonnenblumen. "In den kommenden 14 Tagen wird es auch mit der Maisernte richtig losgehen", sagt er.
An den Maisfeldern könne man die Folgen der Trockenheit gut erkennen: "Es gibt Stellen auf den Feldern, da wird das Waser schlechter gehalten. Da kann man sehen, wie die Früchte kleiner ausfallen."
Ganz verschwunden sind Zuckerrüben, die noch nach dem Mais im Oktober geerntet werden. Durch die neue Zuckermarktordnung, die 2017 in Kraft trat, lohnt sich der Anbau in unseren Regionen und auch an vielen anderen Stellen in Deutschland nicht mehr.
Unterdurchschnittliche Ernte
Die Maisernte wird auf Fälle unterdurchschnittlich ausfallen, sagt Rebelein. Auf schlechten Flächen wohl nur 50 Prozent der durchschnittlichen Menge, auf besseren könnte man den Schnitt knapp erreichen.