Den Großen über die Schulter geguckt
Autor: Gerda Völk
Unnersdorf, Dienstag, 19. Mai 2015
Die Kinder der Ivo-Hennemann-Grundschule bekamen außerhalb der Klassenzimmer einen Einblick in die Arbeitswelt verschiedener Branchen. Bei der Abschlussfeier gab's Bogenschießen und Ju Jutsu.
"Da hat es ,puff‘ gemacht. Dann hat es eine große Staubwolke gegeben." Hannes Faulstich erzählt das Erlebnis mit weitausholenden Armbewegungen und immer noch unter den Eindruck des Erlebten. Die Sprengung in den Steinwerken Kaider war für den Grundschüler der Ivo-Hennemann-Grundschule das wohl beeindruckteste Erlebnis einer ganz besonderen Projektwoche. An insgesamt drei Tagen lernten die Grundschüler außerhalb ihrer Schulhäuser die Arbeitswelt und verschiedene Berufsgruppen kennen.
Das Ende der Projektwoche wird gemeinsam mit allen Beteiligten im Unnersdorfer Schulhaus als kleines Fest gefeiert. Dazu sind nicht nur die Grundschüler, die Eltern, das Lehrerkollegium sondern auch die Vertreter der Firmen, Vereine und Institutionen gekommen. Das Fazit der Projektwoche fällt durchwegs positiv aus. Gudrun Mackert, stellvertretende Schulleiterin, richtete ihren Dank an alle, die zur Realisierung der Projektwoche beigetragen haben.
Auch ohne Sprengung gab es viel zu sehen. Beispielsweise wie die großen Steine gebrochen werden und wie die Steine im Brecher zerkleinert werden. Begeistert seien die Kinder auch von den großen Radladern und Baggern gewesen. Im Verlauf eines Vormittags ist Brigitte Kellner auch das außergewöhnliche Interesse von zwei Buben aufgefallen, die unbedingt alles wissen wollten. "Denen habe ich gesagt, sie können schon Mal ihre Bewerbung dalassen", schmunzelt die Vertreterin der Steinwerke.
"Es ist toll, wie interessiert Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren an der Arbeitswelt sind", freut sich Christian Krauß. Der Elternbeirat hatte einen Besuch bei K + W Polstermöbel in Lichtenfels organisiert. Bei dem Polstermöbelhersteller lernten zwei Gruppen die gesamte Fertigung einschließlich der Entwicklung kennen. Außerdem durften die Kinder mit Klammern schießen, die Nähmaschine betätigen und Leder zuschneiden.
Auch Stadtbaumeister Andreas Ender ist von der Aktion begeistert. Im städtischen Bauhof haben die Grundschüler viel über die Arbeit eines Bauhofs erfahren. Beispielsweise, dass die Mitarbeiter für die Sicherheit der Spielplätze im Stadtgebiet zuständig sind. Auch hier war das Interesse an den großen Maschinen riesig. Am Schluss durfte sich jeder Schüler hinter dem Lenkrad eines großen Lkw setzen. "Das war für die Kinder das größte", sagt Ender. Gut ein Drittel der knapp 160 Schüler der Ivo-Hennemann-Grundschule hatte sich für einen Besuch der Steinwerke Kaider entschieden, aber auch die Feuerwehr, das THW, die Wasserwacht, die heimischen Museen und Handwerksberufe standen hoch in ihrer Gunst. Bei der Abschlussfeier hatten die Kinder die Möglichkeit zum Bogenschießen. Thorsten Grasser vom Obermain Bogensport hatte dazu die entsprechende Ausrüstung bereitgestellt. Die Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Staffelstein zeigte einen Ausschnitt ihrer Arbeit, auch die Schönklinik war mit einem Angebot vertreten.