Dem Museum Leben eingehaucht
Autor: Matthias Einwag
Kloster Banz, Dienstag, 29. Mai 2018
Seit zehn Jahren ist Brigitte Eichner-Grünbeck Museumsleiterin in Banz. In dieser Zeit wurde die einstige Petrefaktensammlung zum modernen und vielseitigen Klostermuseum umgestaltet.
Matthias EInwag
Banz hat viele Berühmtheiten gesehen. Heute würde man sagen: Promis. Der Komponist Valentin Rathgeber wirkte einst im Kloster, der Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel hielt sich 1858 einige Monate hier auf und Herzog Max in Bayern, Sisis Vater, besuchte in der Mitte des 19. Jahrhunderts immer wieder gern sein Schloss Banz - wenn er nicht gerade auf Reisen war und im Orient weilte. Von dort brachte er viele Souvenirs mit. Kein Wunder, dass das Klostermuseum viele interessante Ausstellungsstücke besitzt. Die Promis darunter sind wohl das große Krokodil, die Mumie einer ägyptischen Prinzessin und der versteinerte Schädel eines Fischsauriers.
Vor allem Kinder sind fasziniert von den Exponaten des Banzer Klostermuseums. "Kinder lieben das", sagt Museumsleiterin Brigitte Eichner-Grünbeck, "bei uns wollen die Kinder ins Museum, anderswo eher die Erwachsenen".
Seit rund zehn Jahren leitet die Diplom-Restauratorin das Museum. Sie ist stolz auf die drei Abteilungen der in den vergangenen Jahren aufwändig umgebauten Einrichtung, deren Träger die Hanns-Seidel-Stiftung ist. Zur Orientalischen Sammlung von Herzog Max in Bayern und zu den Petrefakten (Versteinerungen) kam eine Ausstellung zur Klostergeschichte als dritter Museumsteil hinzu. Und zudem sind da die Sonderausstellungen, die zweimal jährlich stattfinden; derzeit sind (noch bis 8. Juli) die Gemälde des Bamberger Künstlers Cleff III. zu sehen.
Brigitte Eichner-Grünbeck liegen Kinder sehr am Herzen. Für die jüngsten Museumsbesucher organisiert sie besondere Führungen, um ihnen die Geschichte von Banz näher zu bringen. In den vergangenen zehn Jahren, sagt die 47-Jährige, hat es zahlreiche Vorträge gegeben - über Luther und Scheffel, über Herzog Max und über die Versteinerungen. Absoluter Publikumsmagnet sei der Vortragsabend im Rahmen des Zeitzeugenprojekts gewesen, fährt sie fort. Heinz Pfuhlmann und Norbert Moschall hatten dabei ältere Menschen zu ihren Jugenderlebnissen in Banz befragt. "Es ist wichtig, die Geschichte von Banz aufzuarbeiten, denn die hat unheimlich viel zu bieten", beschreibt die Museumsleiterin ihr Konzept. Sehr zufrieden mit der Arbeit von Brigitte Eichner-Grünbeck ist Michael Möslein, Verwaltungsleiter des Bildungszentrums der Hanns-Seidel-Stiftung: "Sie hat das Museum aus dem Dornröschenschlaf erweckt. - Das Museum lebt."