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Deich in Michelau: Entscheidung nach Haushaltslage


Autor: Ramona Popp

Michelau, Freitag, 31. Oktober 2003

Der Michelauer Gemeinderat hat einen Beschluss über das Deichnachrüstungsprogramm auf 2004 verschoben.
Die Deichnachrüstung beschäftigte den Michelauer Gemeinderat schon im Jahr 2003 in dieser Ausgabe.


Bevor sich der Gemeinderat für eine Variante zum Hochwasserschutz für Schwürbitz entscheidet, will er erst einmal die Haushaltssituation 2004 abwarten. Dies wurde in der Sitzung am Mittwoch einmütig beschlossen. "Wir werden im Verwaltungshaushalt ein riesiges Loch haben", sagte Bürgermeister Fred Köhlerschmidt voraus. Das Gremium wird sich im nächsten Jahr überlegen müssen, ob das Deichnachrüstungsprogramm des Umweltministeriums in der Gemeinde umgesetzt werden soll.

Es war in der September-Sitzung von Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes vorgestellt worden. Im Zuge der da rin enthaltenen Maßnahmen, die hauptsächlich Michelau selbst betreffen, könnte auch ein Hochwasserschutz für Schwürbitz errichtet werden. Die Gemeinde hätte sich an den Kosten zu beteiligen, ihr Anteil würde den bisherigen Informationen zufolge jedoch unter 25 Prozent betragen.

Bürgermeister Fred Köhlerschmidt unterbreitete den Gemeinderäten zunächst die möglichen Vorgehensweisen. Die Gemeinde könnte in Eigenregie eine Schutzmauer bauen. Die Kosten bezifferte er auf 46.000 Euro. Eine Mauer nach den Maßgaben des Wasserwirtschaftsamtes, zirka 135 Meter lang, würde 100.000 Euro kosten. Das Vorhaben könnte dem Deichnachrüstungsprogramm angehängt oder eventuell auch als separate Maßnahme behandelt werden.

Mit dem Bau einer eigenen Mauer wäre die Gemeinde seines Erachtens jedoch "nicht auf der sicheren Seite". So sah das auch Zweiter Bürgermeister Helmut Fischer. "Wenn wir etwas machen, dann die große Lösung unter Führung des Wasserwirtschaftsamtes", bekräftigte er. Über die finanzielle Situation wisse man vielleicht im nächsten Jahr mehr. Paul Habich befürwortete zunächst die kleinere Lösung, da er befürchtete, dass die Betroffenen sonst viele Jahre auf einen Hochwasserschutz warten müssten. Den Kompromiss, im nächsten Jahr zu entscheiden, konnte er jedoch mittragen. Dritter Bürgermeister Adolf Schultheiß vertrat die Auffassung, die Gemeinde werde um das Deichnachrüstungsprogramm ohnehin nicht herumkommen.