Druckartikel: Datenautobahn soll in Altenkunstadt ausgebaut werden

Datenautobahn soll in Altenkunstadt ausgebaut werden


Autor: red

Altenkunstadt, Mittwoch, 08. Oktober 2014

Der Gemeinderat reagiert auf einen Einspruch von Kabel Deutschland und beschließt ein verändertes Erschließungsgebiet fürs schnelle Internet.


Wenn alles klappt, könnten die Arbeiten zur flächendeckenden Versorgung von Altenkunstadt mit schnellem Internet bereits im nächsten Jahr beginnen. Neu festgelegt hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung das Erschließungsgebiet für den Breitbandausbau im Kernort Altenkunstadt, nachdem Kabel Deutschland, das bereits 80 Prozent der Haushalte (mit bis zu 100 mbit) versorgt, gegen die ursprünglichen Pläne der Gemeinde Einspruch erhoben hat.

Wie ein Ring

Das neue Erschließungsgebiet zieht sich wie ein Ring um Altenkunstadt und soll alle Haushalte erfassen, die der private Betreiber nicht für maximal 990 Euro erschließen könnte (so die Vorgabe der Staatsregierung). "Wir kämpfen um jedes Haus", sagte Siegbert Reuther von der Firma Reuther Netconsulting aus Bad Staffelstein, der die Planung erstellt hat.

Das gestaltete sich zum Teil schwierig, weil nicht ganz klar war, welche Bereiche Kabel Deutschland versorgen kann. Gegenüber den vorherigen Plänen seien 30 Häuser herausgenommen worden, doch komme es dadurch zu keiner Verschlechterung. "Ziel ist es, lang- bis mittelfristig für alle Haushalte 50 bis 100 mbit zu garantieren", erklärte er.

Eine neue Markterkundung sei nicht erforderlich, sodass jetzt die Ausschreibung beginnen und zum Jahreswechsel die Vergabe erfolgen könne. Die im Haushalt bereitgestellten 625 000 Euro (500 000 Euro Zuschuss plus Eigenmittel) werden wohl nicht ausgeschöpft, wie geschäftsleitender Beamter Alexander Pfaff erklärte. Die Mittelschule sei zwar nicht im Erschließungsgebiet, werde aber durch angrenzende Einrichtungen mit mindestens 30 mbit versorgt, erklärte Reuther auf Anfrage von Stephanie Dittrich (Grüne). Eine Funklösung könne er zwar nicht ausschließen, doch da damit die notwendige Leistung nur schwer garantiert werden könnte, sei sie unwahrscheinlich, erklärte er auf Frage von Ludwig Winkler (FBO).

Energiemanagement zeigt Erfolg

Erste Früchte trägt das kommunale Energiemanagement durch eine leichte Senkung des Wärmeverbrauchs im Rathaus, wie Projektleiter Uwe Täuber von der Energieagentur Nordbayern bei einem Zwischenbericht im Rathaus mitteilte. "Durch genauere Einstellung von Heizung und Geräten kann man schon viel einsparen", freute sich Bürgermeister Robert Hümmer (CSU). Außerdem habe die Gemeinde auch eine Vorbildfunktion. Das rund 60 000 Euro teure Projekt wird zu 40 Prozent von der Regierung von Oberfranken gefördert. Einbezogen sind das Rathaus, Grund- und Mittelschule mit Kordigasthalle, Bauhof und Feuerwehrhaus. "Energiemanagement ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern rechnet sich auch durch Einsparungen", erklärte Täuber.
So wurde in einem ersten Schritt der Verbrauch erfasst, im zweiten die Energieeffizienz durch optimale Einstellung von Heizungen und Pumpen sowie die Schulung von Mitarbeitern verbessert, bevor im dritten Schritt Konzepte für Investitionen durch die Erneuerung von Anlagen und die Nutzung regenerativer Energien erarbeitet werden.

So sei es allein durch Nachregulierungen gelungen, den Heizwärmeverbrauch im Rathaus von 85,43 Kilowattstunden im Vorjahr auf voraussichtlich 73,15 Kilowattstunden heuer zu senken. "Dabei muss niemand frieren", betonte Täuber.
Weiteres Einsparpotenzial bestehe bei Strom und Wasser. Eine Begehung der beiden Kindergärten und Verbesserungsvorschläge sagte der Projektleiter auf Anregung von Ludwig Winkler zu.