Das unnachahmliche Faschingsflair in Weismain
Autor: Roland Dietz
Weismain, Sonntag, 23. Februar 2020
Trotz windigen Wetters war ein großer Besucherandrang beim Weismainer Fasching zu verzeichnen. Die Büttenrede des "Till" ist die besondere Attraktion.
"Oberkaulhaaz" Frank Eitzenberger begrüßte den von der Häfnergasse auf den Marktplatz einziehenden Gaudiwurm. "Kaulhaazia Helau!" erschallte es über den Platz. Die Büttenrede vom "Till" (Franz Besold) war mit vielen Kommunalwahlkampf-Themen gespickt und auch in diesem Jahr schon allein das Kommen wert.
Angeführt wurde der Zug vom "Till" und dem Bier-Oldtimer der Pülsbräu Weismain, an dem man seinen Durst löschen konnte. Europaabgeordnete Monika Hohlmeier, stellvertretender Landrat Helmut Fischer sowie die Bürgermeister Udo Dauer, Robert Hümmer und Christine Frieß fuhren auf dem Wagen der Gallionsfigur "Weismainer Kaulhaaz" mit . Die drei Blaskapellen aus Weismain, Altenkunstadt und Modschiedel sorgten für den richtigen Rhythmus.
Als Kelten in den Wahlkampf
Die aktuellen Chefinnen des Rathauses, die "Närrischen Weiber" ("Golden girls"), brachten den symbolischen Rathausschlüssel zurück. Die mitmarschierenden Weismainer und sonstigen Stadträte hatten das Motto "Zieht als Kelten in den Wahlkampf - seid schlau und fix sowie stark wie nix!" Die Dorfgemeinschaft Kleinziegenfeld nahm den Brückenbau und Durchgangsverkehr in ihrem Ort aufs Korn.
Zum Thema "Kassenbonpflicht" äußerte sich der Skiverein Weismain: "Die Kassenbonpflicht, das ist ein Graus, drum geben wir heute Schokobons raus." Die große Fußgruppe des Gartenbauvereins Geutenreuth machte ebenfalls humorvoll auf aktuelle Themen aufmerksam: "Kopf ab, ruft die Herzkönigin! Bekommt Weismain einen neuen Bürgermeister hin? Der Wahlkampf in Weismain ist sehr rasant, genauso wie das Leben bei Alice im Wunderland."
Kritik an Bürokratie
Die Schützengesellschaft Weismain setzte sich mit den umfassenden Auflagen für einen Faschingszug auseinander: "Auflagen für Faschingswagen - Vorschriften und Bürokratie machen unsern Fasching hie!"
Die Basketball-Herrenmannschaft des TV Weismain und Freunde forderten mehr Stromtankstellen und hatten gleich selbst eine dabei: "In Weismo fehl'n die E-Stationen, fürs Image tät' es sich sehr lohnen."
Mit ihrer bestehenden Ampel sind die Giechkröttendorfer anscheinend nicht so ganz glücklich. Der Kapellenbauverein hatte auf seinem Wagen das "Kröttendorfer Ampelmännla" mit Musik dabei.