Druckartikel: Dank für 50 Jahre Kirchenmusik

Dank für 50 Jahre Kirchenmusik


Autor: Klaus Gagel

Michelau, Montag, 05. August 2013

An der Michelauer Kirchweih würdigte die Kirchengemeinde das große musikalische Engagement der ehemaligen Kantorin Christa Stadler.
Am Kirchweihsonntag erfreute sich die Johanneskirche eines guten Besuchs.


Auch wenn es angesichts des Rummels auf dem Festgelände anscheinend für viele zur Nebensächlichkeit geworden ist, so ist die Kirchweih in erster Linie ein kirchliches Fest. Dekan Johannes Grünwald warb deshalb bereits beim Bieranstich um einen regen Besuch des Festgottesdienstes am Sonntagmorgen. Zusätzlich stand ja auch noch eine außergewöhnliche Ehrung an, nämlich die der Michelauer Organistin Christa Stadler. Sein Ruf blieb nicht ungehört, auch wenn das Gotteshaus in früheren Zeiten an solchen Tagen wesentlich besser gefüllt war.
Am 1. Juni 1963, also vor 50 Jahren, wurde Christa Stadler per Vertrag Organistin in Michelau. Schon in den beiden Jahren zuvor hatte sie sich, parallel zu ihrer Ausbildung in Bayreuth, als Orgelspielerin in die Gestaltung der Gottesdienste eingebracht. Doch es blieb nicht beim Orgelspiel. Blutjung war Christa Stadler in das verantwortungsvolle Amt der Kantorin hineingeworfen worden.

Über 40 Jahre lang prägte sie das kirchenmusikalische Gemeindeleben. Durch ihre Chorarbeit mit verschiedensten Altersgruppen verkörperte sie die Michelauer Kirchenmusik wie keine andere vor ihr.
Nach der Entlassung in den Ruhestand engagiert sich Christa Stadler nur noch sporadisch in ihrem früheren Tätigkeitsbereich, doch am Kirchweihsonntag erfreute sie einmal mehr mit ihrem Orgelspiel. Für dieses 50-jährige Engagement dankte Dekan Grünwald im Namen der Kirchengemeinde. Als sichtbares Zeichen der Anerkennung überreichte er der ehemaligen Kantorin einen Blumenstrauß.

"Fest für Leib und Seele"

In seiner Kirchweihpredigt gab Dekan Grünwald einen Rückblick auf 194 Jahre Kirchengeschichte. Ausführlich streifte er dabei die Bau-, Anbau- und Umbaumaßnahmen am Gotteshaus. Damit charakterisierte er die Kirche Jesu Christi als Dauerbaustelle. Anders als bei herkömmlichen Baustellen sei jedoch das Betreten der Baustelle Kirche ausdrücklich erwünscht. Denn es würden ständig Mitarbeiter gesucht im Bautrupp Jesu Christi. Gleichzeitig erweiterte er seinen Vergleich auf die Mitglieder der Kirchengemeinde als Bausteine im Haus Gottes und auf den Heiligen Geist als "Mörtel", der diese Steine zusammenhält. Beides bilde das feste Fundament des Glaubens.
Im Anschluss an den Gottesdienst marschierte der kirchliche Festzug, begleitet vom Posaunenchor, zum Festgelände auf dem Anger. Dort drehte sich bereits die "Sau am Spieß". Es ist eben so, wie es Dekan Grünwald formulierte: "Kirchweih ist ein Fest für Leib und Seele".
Für den heutigen letzten Kirchweihtag hat sich die Festwirtsfamilie noch zwei "Specials" ausgedacht. Falls der Rekordausschank von 90 Hektolitern aus den 70er Jahren übertroffen wurde, gibt es Freibier für alle. Sollte das nicht der Fall sein, kostet das "Seidla" zwei Euro. Und die CSU will im Rahmen ihres politischen Sommers ab 19 Uhr um die Gunst der Wähler werben.