Dämpfer für Timm Vogler
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Sonntag, 11. Februar 2018
Der Kreisbrandrat wird ohne Gegenkandidaten mit 56 Prozent im Amt bestätigt. Uwe Knab wurde auf der Feuerwehrdienstversammlung verabschiedet.
Deutlicher Dämpfer für Timm Vogler: Der Kreisbrandrat aus dem Altenkunstadter Ortsteil Burkheim wurde am Freitagabend im Anschluss an die Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten mit dem eher mageren Ergebnis von 56 Prozent in seinem Amt bestätigt.
110 Wehren gaben Stimme ab
Nur 60 der 107 abgegebenen gültigen Stimmen entfielen auf Vogler, der als einziger für das Amt kandidiert hatte. Von den 118 Feuerwehren im Landkreis Lichtenfels, darunter zwei Werksfeuerwehren, hatten 110 ihre Stimme abgegeben. Es war ein stiller Protest. Es gab keine Aussprache, keine Buhrufe und auch Stefan Liebl, der Kommandant der Bad Staffelsteiner Wehr, der im Vorfeld mit einer Kandidatur geliebäugelt hatte, meldete sich nicht zu Wort. Vogler war als einziger Bewerber von Landrat Christian Meißner aufgestellt worden.
Lob von Meißner für Vogler
Meißner hatte in seiner Rede anklingen lassen, das etwas in der Luft lag: "Ich setze niemand anderen zurück, wenn ich einen Vorschlag unterbreite, weil jeder Kommandant, jede Kommandantin die Möglichkeit hat, den Vorschlag anders zu bewerten." Den alten und neuen Kreisbrandrat lobte der Redner über sehr. Der Bau des neuen Lichtenfelser Krankenhauses werde keine unendliche Geschichte, da war sich der Landkreischef mit Blick auf den von ihm vorgeschlagen Kandidaten sicher: "Im Unterschied zum Berliner Flughafen, werden wir einen Brandschutznachweis erhalten. Warum? Weil unser Kreisbrandrat Timm Vogler von Tag eins an gesagt hat: ‚Wir gucken nicht nach der Fertigstellung des neuen Spitals, ob der Brandschutz gewährleistet ist, sondern kümmern uns während des Baus darum."
Emotionale Ansprache
Vogler hatte sich emotional bewegt nach seiner schweren Erkrankung im vergangenen Jahr für die vielen Genesungswünsche bedankt. "Ich möchte meine Arbeit, die der Sicherheit unserer Bevölkerung und einem funktionierendes Feuerwehrwesen dient, gerne mit euch gemeinsam fortsetzen", warb der Redner um das Vertrauen der Kommandanten. Vogler betonte, dass ihm Ehrlichkeit, Kameradschaft und das Miteinander am Herzen lägen. Nach seiner Wiederwahl schüttelte er viele Hände. Zu seinem Wahlergebnis äußerte sich der Burkheimer auch auf Nachfrage nicht.Gesprächiger war hingegen Stefan Liebl, der sich in der öffentlichen Versammlung nicht zu Wort gemeldet hatte. "Ich bin nicht auf Konfrontation aus", begründete der Bad Staffelsteiner später sein Verhalten. Auch wenn ich meine Meinung kundgetan hätte, der Landrat hätte sich in seinem Entschluss nur einen Kandidaten vorzuschlagen, nicht umstimmen lassen. Der Ausgang der Wahl war aber schon bezeichnend. Er zeigt, dass viele Kommandanten mit der Arbeit des Kreisbrandrates unzufrieden sind", sagte Liebl. Seiner Ansicht nach mangele es Vogler am menschlichen Miteinander. Zudem plädierte der Kommandant aus der Kurstadt für mehr Auswahlmöglichkeiten bei einer Wahl: "Dann wäre der geheime Urnengang vielleicht anders ausgegangen."