Druckartikel: Coburger Straße in Lichtenfels muss wieder abgefräst werden

Coburger Straße in Lichtenfels muss wieder abgefräst werden


Autor: Ramona Popp

Lichtenfels, Dienstag, 28. April 2015

Die Stadt Lichtenfels reklamiert mangelhafte Arbeit bei der Asphaltierung der Coburger Straße. Das Nachbessern auf dem etwa 300 Meter langen Teilstück wird den Anliegern noch einmal Geduld abverlangen.
Rückschau auf die Baumaßnahme Unterführung - Coburger Straße. Am Pflaster des Fußgängerbereiches wurde bereits nachgebessert, jetzt muss der unebene Fahrbahnbelag abgefräst werden. Foto: Popp


Kaum ein Bauvorhaben in der Innenstadt dürfte in der letzten Zeit so bemerkt worden sein, wie die Umgestaltung der Unterführung in der Coburger Straße und die Neugestaltung dieser Straße selbst. Das schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Einladung zur offiziellen Einweihung am 9. Mai. Am "Tag der Städtebauförderung" soll dieses Großprojekt im Beisein von Regierungspräsident Wilhelm Wenning besonders gewürdigt werden. Wirklich zufrieden sein mit dem Ergebnis kann man indes noch nicht, denn die Fahrbahn weist Mängel auf, die behoben werden müssen.

Wer durch die Coburger Straße fährt, der wird es merken, vor allem, wenn sein Fahrzeug nicht die beste Federung hat: Die Fahrbahnoberfläche ist sehr wellig. Die Abweichungen von der Norm sind laut einem Gutachten, das der Stadt bereits vorliegt, sogar so gravierend, dass es nicht mehr mit einem finanziellen Abschlag getan ist. Dies erläuterte Stadtbaumeister Jürgen Graßinger am Montag auf Nachfrage. "Wir fordern ein Abfräsen und einen Neuaufbau der Fahrbahn", sagte er.


Messungen und Gutachten


Die Fahrbahn ebenheit sei mit einem Planographen überprüft worden. Während sich die gemessenen Abweichungen in der Unterführung noch innerhalb der hierfür zulässigen Grenzwerte bewegten, gingen sie auf dem sich anschließenden etwa 300 Meter langen Straßenstück darüber hinaus.

Wie konnte es zu den Fehlern kommen? Moderne Geräte, die heute beim Asphaltieren eingesetzt werden, sind in der Lage, Unebenheiten automatisch auszugleichen. Nichtsdestotrotz können beim Umgang mit den Maschinen Fehler gemacht werden. Graßinger sprach von "mangelhafter Arbeit".

Die Baumaßnahme hat besonders den Anwohnern und Geschäftsleuten bereits viel Geduld abverlangt. Die Sperrung von April bis Ende November 2014 war eine Belastung für die ganze Stadt. Zweifel wurden daran laut, dass die Arbeiten auf dieser Baustelle so schnell wie möglich vorangebracht wurden. Seitens der Stadtverwaltung war die fristgerechte Fertigstellung beteuert worden, und tatsächlich gab es zum entsprechenden Termin eine kleine Feier und im Nachgang wohlmeinende Äußerungen über die Neugestaltung. Bald gab es allerdings auch manches Kopfschütteln darüber, dass am Pflaster der Bürgersteige schon Anfang des Jahres nachgebessert werden musste.


Auf Kosten der Firma


Thomas Kraus von der Tiefbau-Abteilung des Bauamtes äußerte auf Nachfrage Mitte März, dass es Mängel gebe, die von der Thüringer Baufirma auf deren Kosten beseitigt werden müssten, diese Mängel sich aber im normalen Rahmen bewegten. Die letzte Schicht der Fahrbahn war zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgebracht, das sollte alsbald, bei frostfreiem Wetter, erfolgen.

Jetzt also die Mängel im Straßenbelag. Wann genau diese behoben werden, steht noch nicht fest. Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) kündigte an, die Öffentlichkeit zeitnah zu informieren, sobald es entsprechende Ergebnisse aus den Verhandlungen mit der Firma gibt. "Es ist ärgerlich", sagt er. Der einzige Trost: Auf Kosten der Steuerzahler dürften die erneuten Arbeiten nicht gehen.