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Bunte Finger, bunte Gemeinde in Michelau


Autor: Klaus Gagel

Michelau, Montag, 19. Mai 2014

Gleich drei Jubiläen feierte die evangelische Kirchengemeinde Michelau am Wochenende. Dabei zeigte sich, welch große Vielfalt in dieser Gemeinschaft steckt.
Groß und klein aus der Gemeinde hinterließ seine Fingerabdrücke in Regenbogenfarben. Fotos: Klaus Gagel


Das Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde Michelau war ein Fest für die ganze Familie. Vom Kleinkind bis zu den ältesten Bewohnern des Katharina-von-Bora-Seniorenwohnheims waren alle eingebunden galt es doch das 25-jährige Jubiläum des Seniorenwohnhauses ebenso zu feiern wie das 20-jährige Bestehen der Kinderkrippe Regenbogen. Und da aller guten Dinge drei sind feierte auch die Theatergruppe ihre 20-jährige Gemeinschaft.

Allerdings stellte das wechselhafte Wetter alle Beteiligten vor große Herausforderungen, die jedoch perfekt gemeistert wurden. So musste zu Beginn der Gottesdienst ins Innere des Gemeindezentrums verlagert werden, doch irgendwie passte alles zum Symbol des Regenbogens, unter welches man das gesamte Gemeindefest gestellt hatte.

"Allein die Jubiläen zeigen, wie bunt unsere Gemeinde ist", griff Dekan Grünwald das Farbenspiel des Regenbogens auf, der aus biblischer Sicht ein Zeichen für den

Bund ist, den Gott mit den Menschen geschlossen hat. Willkommen geheißen wurden neben Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) der ehemalige Heimleiter Friedrich Ristelhuber mit seiner Gattin und die frühere "Frau Dekan" Helga Bauer.

Beeindruckend war die Zahl der Mitwirkenden. So trugen die Boxenstopp-Band und Cantica Nova, der Posaunenchor, der hinreißende Spatzen-Kinder- und der Jugendchor zur musikalischen Ausgestaltung des Festes bei. Auch die Kinder und Mitarbeiter der Kindertagesstätten, aus dem Hort, der offenen Ganztagsschule, des Mütterkreises und der Teestube sowie die Mitarbeiter der Diakonie meldeten sich zu Wort.

Das ging unter die Haut

Zu den unter die Haut gehenden Beiträgen des Gottesdienstes gehörte ein Gedicht der Kasachstan-Deutschen. Ihre Vertreterin Natalie Henkel schil-derte darin Not, Krieg und Vertreibung, wobei das Schicksal der Vertriebenen dennoch im Glorialied "Lobe den Herrn meine Seele" einen versöhnlich stimmenden Ausklang fand.

Die dunklen Seiten des Lebens griff Dekan Grünwald in seiner Predigt auf. Doch Jesus Christus offenbart sich uns als das Licht des Lebens. Damit schlug er den Bogen hin zum Regenbogen, der in einer schönen Idee aufgegriffen wurde. So konnten alle Gemeindeglieder eine der Regenbogenfarben wählen und sich in dieser Farbe mit ihrem Fingerabdruck auf einen Bogen Papier verewigen. Aus den vielen Abdrücken entstand so ein bunter Regenbogen.

An das Mittagessen schloss sich ein buntes Programm mit vielen Höhepunkten für die Kinder und die Erwachsenen an. So konnten die Kids bei der Kasachstangruppe Steine bemalen, den Sinnesparcours des Seniorenheims durchlaufen, Geschicklichkeitsspiele absolvieren, sich durch das Basteln von Kronen und Ketten und durch eine lustige Schminkaktion in eine Prinzessin verwandeln.Mitgefiebert wurde auch beim Kasperl-Theater während die Erwachsenen Muse hatten sich die Fotoausstellung im Gemeindezentrum anzusehen. "Kinder, wie die Zeit vergeht", dachte mancher auch bei der Diaschau zum Katharina-von-Bora-Seniorenwohnheim, die von der Leiterin Beate Grünwald präsentiert wurde.

Gemeinsam genossen groß und klein auch die Darbietungen der Theatergruppe. So gab es gleich am Vormittag einen kleinen Sketch, bei dem sich die Mitglieder der Theatergruppe in Kindergartenkinder verwandelten und zum Amüsement der Zuschauer Tanten und die Krippe mit ihren Kinderaugen sahen.

Unter der Regie des Kindergartens Regenbogen war das Märchentheater "Dornröschen" getreu nach den Vorgaben der Gebrüder Grimm entstanden, und am Abend begeisterte die Theatergruppe mit einer Neuauflage des Mundartstücks "Wenn döss ölles des Pfarra defääht" von Renate Rosenbauer.

Einmal mehr präsentierte sich damit die Kirchengemeinde als eine unerhört lebendige Gemeinde, die den Menschen in allen Lebenslagen in den Mittel-punkt stellt, oder um beim Bild des Regenbogens zu bleiben ihre Gemeindeglieder unter dem himmlischen Symbol vereinigt.