Bündnis "Lichtenfels ist bunt": "AfD eine Katastrophe für Deutschland"
Autor: Klaus Gagel
Lichtenfels, Donnerstag, 05. März 2020
Vor den Kommunalwahlen formiert sich der Widerstand gegen die AfD. Demonstranten aus allen politischen Richtungen traten am Mittwoch in Lichtenfels auf.
Neben besorgten Bürgern zählten auch Vertreter aus der Kommunalpolitik und Vertreter großer Vereinigungen, allen voran der Bund Naturschutz oder der DGB, zu den Teilnehmern der Aktion des Bündnisses "Lichtenfels ist bunt". Der Protest gegen die AfD und die gleichzeitig im Stadtschloss stattfindende AfD-Versammlung erfasste alle Altersgruppen von Schülern und Jugendlichen bis hin zu den "Omas gegen rechts". Auf zahlreichen Transparenten und Plakaten formulierten die Teilnehmer ihre Meinungen zur "Alternative für Deutschland".
Assoziationen und Metaphern
Da wurden mit dem Parteinamen die Begriffe "Asozial, Faschistisch, Diabolisch" assoziiert. "Kein Platz für Nazis" forderten die Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Einige fanden die AfD und ihre umstrittenen Äußerungen nur ekelig oder in Erinnerung an die NSDAP als eine "Katastrophe für Deutschland". Noch drastischer stand da zu lesen: "Braune Flaschen gehören in den Altglascontainer und nicht in die Politik".
Der Aufruf "Lichtenfels ist bunt" ging weit über die Kreisstadt hinaus: "Unser Landkreis ist bunt" dafür standen auch die zahlreichen Teilnehmer an der Kundgebung, die aus allen Richtungen des Landkreises nach Lichtenfels gekommen waren.
Ziel: kein AfD-Vertreter im Stadtrat
Die Initiatorin der Bewegung, Pfarrerin Anne Salzbrenner, fasste den Protest vor dem Lichtenfelser Rathaus in Worte: "Wir brauchen die AfD in Lichtenfels nicht, ebenso nicht an anderen Orten." Beschämend fand es Anne Salzbrenner, wie die AfD mit einem Gut wie der Demokratie umgeht, mit dem Ziel, zu spalten, zu schwächen und zu chaotisieren, nur um den eigenen Einfluss zu stärken. Als erklärtes Ziel wünschte sich die Pfarrerin, dass nach der Kommunalwahl kein AfD-Vertreter im Lichtenfelser Stadtrat sitzt.
Gleichzeitig bedankte sie sich unter dem Applaus der Anwesenden für die starke Polizeipräsenz, die die Sicherheit der Teilnehmer gewährleiste. Eine massive Absperrung in der Stadtknechtsgasse, auf halbem Weg hoch zum Stadtschloss, sorgte dafür, dass der Zug des Bündnisses hin zum Versammlungsort der AfD schon am Irish Pub "Paddy´s Rest" endete, wo die eigentliche Kundgebung stattfand.
Anne Salzbrenner plädierte für ein Miteinander, über die Parteigrenzen hinweg: "Wir brauchen keine Hassparolen und zündelnde Brandstifter." Damit erinnerte die Pfarrerin an die Reichspogromnacht und politische Gräueltaten, die heute von der AfD bagatellisiert würden.
Heftige Kritik übte Anne Salzbrenner an jüngsten Äußerungen von AfD-Vertretern: Da werde einem Waldkindergarten im Harz "Frühsexualisierung" vorgeworfen. Die CSUler würden in Sachsen als "Mehrheit der Sozialisten" gesehen. Ziel der AfD sei es, Subventionen zu streichen, da diese nichts anderes als die Belohnung des Versagens seien. Dabei sehe sich die AfD andererseits als Vertreter der Bauern. Auch seien seitens der AfD Waffen für alle gefordert worden.