Buddha und verwegene Piraten
Autor: Markus Häggberg
Bad Staffelstein, Sonntag, 15. Februar 2015
Hunderte Schaulustige säumten die Staffelsteiner Straßen und jubelten den Narren zu, die am Samstag mit einem bunten Zug vom Bahnhof zum Marktplatz liefen. Etliche famose Ideen machten den Gaudiwurm zum Augenschmaus.
Platz 1 für die Polizei: Beim Faschingsumzug des SKK (Staffelsteiner Karnevals-Klub) am Samstagnachmittag tauchte die Polizei auf der Liste der Teilnehmer auf. Dafür durften sich die Beamten am Ende auf dem Marktplatz auch von Bürgern freundlich duzen lassen. Ein Faschingsumzug bedeutet nun mal die Aufhebung so mancher Etikette.
Vom Bahnhof bis zum Marktplatz währte am Samstagnachmittag das Schritttempo-Defilee der Wagen etlicher Vereine und Gruppen. Schöner Nonsens und Kritik auf Rädern rollten in gemäßigtem Tempo durch die Altstadt.
"Fünf mehr als 2014", heißt es von offizieller Stelle des SKK, was bedeutet: Der Umzug erfreut sich wachsender Beliebtheit. Aber weil man in Deutschland nicht nur "Helau" machen, sondern auch Statistiken führen kann, war die Teilnehmerzahl mit 302 Personen, zehn Fußgruppen und 13 Wagen ausgewiesen.
Ein Augenschmaus dabei war sicher die vollbusige Galionsfigur des Piratenschiffs der Reundorfer "Maa-Piraten". Ein jeder von ihnen schien dem Fluch der Karibik entsprungen und bis an die Zähne bewaffnet. Sarkastischer waren da die "Wahnsinns Wiesner Weiber", die den Kiesabbau in ihrer engsten Heimat mit dem Slogan quittierten: "Der Kiesabbau nimmt überhand, Wiesen wird zum Badestrand." Ihr Wagen glich einer Strandbar, in der Alkohol ausgeschenkt wird, was den Anlass erträglich macht. Auch den neuen ICE-Stahlbrücken vor Wiesen wurde ein Wagen gewidmet. Offensichtlich haderte die Wagenbesatzung mit dem rein funktionalen Aussehen der Brücken, die nun in der Landschaft stehen.
Aber neben dem einen oder anderen Seitenhieb auf die Politik, teilten die Narren vor allem Süßigkeiten aus - wie eh und je ein Höhepunkt nicht nur für die Kinder.
Hunderte Schaulustige säumten am Samstag die Bahnhofstraße - 40 Minuten Ausgelassenheit lockten die Staffelsteiner in die Altstadt und an die Fenster ihrer Häuser.