Brücke bei Ebensfeld wird viel schneller fertig
Autor: Tobias Kindermann
Ebensfeld, Donnerstag, 25. Sept. 2014
Es lief besser als geplant: Die Behinderungen an der Straße von Ebensfeld nach Döringstadt sollen bald vorbei sein.
Ende Oktober soll es soweit sein: Dann hat die Behelfsbrücke über die Bahngleise bei Ebensfeld auf der Strecke Richtung Döringstadt ausgedient: Die Bahnverbindung wird am 24. und 25. Oktober gesperrt, um die Stahlkonstruktion auszuheben. Zugleich werden alle Arbeiten erledigt, damit der Verkehr ab Ende Oktober über die neue Brücke rollen kann. Das ist rund ein halbes Jahr früher als geplant. "Wir kamen gut voran, deshalb konnten wir den Termin vorziehen", sagt Frank Kniestedt, Sprecher der Bahn.
Im März war die Behelfsbrücke in einer Nachtaktion eingehoben worden. Auch dafür musste der Bahnverkehr für einige Stunden unterbrochen werden.
Der Bau der neuen Brücke war notwendig geworden, weil an dieser Stelle künftig vier statt zwei Bahngleise überquert werden müssen.
Acht Trafostationen
Der Strom für die neue ICE-Verbindung wird nun von Richtung Thüringen nach Oberfranken gebracht. Anders als die Energie für den Betrieb der Lokomotiven bezieht die Bahn den Strom für den Betrieb der Einrichtungen entlang der ICE-Neubaustrecke aus dem öffentlichen Netz. Dafür werden Trafohäuschen platziert, von denen das erste am Mittwoch in Wolfsberg in Thüringen aufgestellt wurde: "Acht solcher Häuschen kommen auch im bayerischen Teil der Strecke zum Einsatz", sagt Kniestedt
Er rechnet damit, dass man Ende kommenden Jahres diese Strominstallation fertig haben werde. 107 Kilometer lang ist die Neubaustrecke insgesamt, die Stationen dienen dazu, verschiedene Anlagen an der Strecke, etwa die Weichenheizungen oder die Tunnelbeleuchtung, zu betreiben. "Auch die Stellwerkstechnik muss mit Strom versorgt werden."
Aber wie sieht es mit den anderen Teilen der Strecke aus, wie ist der Stand im Kreis Lichtenfels? "Die Trasse mit Dämmen, Geländeeinschnitten, Tunnel und Brücken ist fertig, die Schienen sind schon über unseren Bahnanschluss im Norden von Coburg ins Baufeld transportiert worden und werden als letztes Element auf der sogenannten festen Fahrbahn montiert. Die Fahrbahn besteht aus mehreren Schichten Beton, auf die große vorgefertigte Beton-Fertigteile aufgelegt werden. Diese sind in vielen Tunneln bereits verlegt", zählt Kniestedt auf.
Wie weit ist man mit den Erdbewegungen im Raum Ebensfeld, wo inzwischen deutlich weniger Traktoren auf der Straßen unterwegs sind? "Die großen Erdbewegungen hatten mit dem Bau des Untergrundes des Überholbahnhofs Unterleiterbach zu tun. Hier liegen später bis zu sechs Gleise nebeneinander. Derzeit führt die Bahnstrecke auf zwei neuen Gleisen über diesen Bereich, dort wo früher die Strecke verlief, ist derzeit Baufeld für zwei Gleise."
Später als ursprünglich geplant wird der Ebensfelder Bahnhof abgerissen werden, nämlich 2016. "Der Bahnhof soll möglichst lange in seiner Funktion auch während der Bauarbeiten erhalten bleiben, erst beim Endspurt zum Streckenbau wird er abgerissen und der neue Haltepunkt gebaut", erläutert Kniestedt.