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Breitband für alle Orstteile: Ende der Internet-Steinzeit


Autor: Thomas Heuchling

Ebensfeld, Mittwoch, 09. Juli 2014

Das weltweite Netz gehört inzwischen genauso zur Infrastruktur wie gut ausgebaute Straßen. Die Ortsteile der Marktgemeinde Ebensfeld sollen ab Ende des Jahres komplett über Glasfaserkabel eine schnelle Anbindung erhalten.
Dieses Teil eines Werbeplakates der Telekom soll Ende des Jahres in die Tat umgesetzt werden. Dann können die Bewohner aller Ortsteile von Ebensfeld mit bis zu 50 Megabyte pro Sekunde im Internet surfen. Fotos: Thomas Heuchling


Es sind unscheinbare kleine Löcher am Straßenrand, die den Ortsteilen der Marktgemeinde Ebensfeld die Zukunft bringen sollen. Riesige Kabelrollen neben diesen Löchern zeigen, womit diese Zukunft in die 23 Ortschaften wie Draisdorf, Kutzenberg oder Oberbrunn kommen soll: über schnelles Internet.

Seit Anfang Juli laufen die Bauarbeiten an verschiedenen Stellen. Insgesamt werden auf 22 Kilometer Tiefbauarbeiten verrichtet. 37 Kilometer beträgt die Gesamtlänge der verlegten Glasfaserkabel und 17 Multifunktionskästen werden aufgestellt. "Der letzte Teil zu den Häusern geht immer noch über Kupferkabel", sagt Klaus Markert, der regionale Projektleiter der Telekom für den Breitband-Ausbau.

Das Unternehmen übernimmt rund 500 000 Euro der Gesamtkosten für das Projekt von 1,7 Millionen Euro. Durch ein Förderprogramm des Freistaates werde ein Großteil der restlichen 1,2 Millionen übernommen.

"Wir rechnen mit einer Übernahme von 80 oder 90 Prozent. Der Rest der 1,2 Millionen bleibt bei der Gemeinde", erklärt Bürgermeister Bernhard Storath (CSU).

Für das Förderprogramm musste die Gemeinde verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel mussten fünf Wirtschaftsunternehmen einen Mindestbedarf von 30 Megabyte pro Sekunde (M/Bits) für das Internet nachweisen. Einer sogar einen Bedarf von von 50 M/Bits. Nach dem Förderantrag habe die Gemeinde gemeinsam mit einem Ingenieurbüro eine Ausschreibung gemacht, sagt Storath.

Ende der piependen Modems

Laut Telekom sind rund 97 Prozent der deutschen Haushalte mit einem Breitbandanschluss versorgt. Ebensfeld selbst hat schon länger schnelles Internet der jetzt geplanten Geschwindigkeiten. In einigen Ortsteilen herrschte in Sachen digitaler Infrastruktur aber noch Steinzeit. In einigen Teilen gab es die Funktechnologie LTE (Long Term Evolution).

Aber dennoch sei in einigen Orten in Sachen Internet fast gar nichts gegangen, sagt Tobias Walter, EDV-Administrator in der Gemeindeverwaltung. Die Möglichkeiten, ins Internet zu gehen, reichten vom piependen Modem bis zum langsamen DSL. Damit soll es bald vorbei sein. Die Inbetriebnahme sei für Ende 2014 geplant, sagt Telekom-Mann Markert.

Damit sich die Investition von einer halben Million Euro für die Telekom auch einigermaßen lohnt, können die Bürger das neue schnelle Internet ausschließlich über Verträge der Telekom nutzen.
"Für den Herbst planen wir gemeinsam mit der Telekom zwei Informationsveranstaltungen, auf denen die Bürger Fragen stellen können", sagt Storath. Eine finde westlich des Mains statt und die andere im Kelbachgrund, ergänzt der Bürgermeister.

Vorreiter in Oberfranken

Schnelles Internet über Glasfaserkabel ist im ländlichen Raum keine Selbstverständlichkeit. "In Oberfranken sind wir immer noch die einzige Gemeinde mit einem solchen Projekt", sagt EDV-Administrator Walter. Durch die Tiefbauarbeiten könne es in den nächsten Wochen und Monaten in einzelnen Ortsteilen zu geringen Beeinträchtigungen kommen. Wann genau die piependen Modems in allen Ortsteilen endgültig verstummen, hänge auch von den Bürgern ab. Die müssten sich darum kümmern, einen der neuen Verträge abzuschließen, sagt Projektleiter Markert. "Es werden alle Ortsteile gleichzeitig freigeschaltet", betont Tobias Walter.

Hilfe für die Bürger

Informationen rund um den Breitbandausbau in den Ortsteilen gibt es bei Tobias Walter von der Gemeindeverwaltung unter der Telefonnummer 09573/9608-14 oder per E-Mail an tobias.walter@ebensfeld.de.