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Lichtenfels: Feuer in Mehrfamilienhaus am Samstagnachmittag - Explosion gefährdet Feuerwehrleute


Autor: Stefan Lutter

Lichtenfels, Samstag, 30. Sept. 2023

In einem Mehrfamilienhaus in Lichtenfels ist am Samstagnachmittag ein Brand ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten wurden Feuerwehrleute mit einer plötzlichen Explosion konfrontiert. Teile des Gebäudes sind vorerst nicht mehr bewohnbar.
Am frühen Samstagnachmittag (30. September 2023) brach ein Feuer in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Lichtenfels aus. Die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr wurden am Einsatzort mit einer Explosion konfrontiert.


Am frühen Samstagnachmittag (30. September 2023) ist ein Feuer in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Lichtenfels ausgebrochen. Das teilt die Polizei Oberfranken mit. Nachdem der Brand in der Bamberger Straße durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte, ermittelt nun die Kriminalpolizei Coburg.

Gegen 13.30 Uhr hatten Zeugen ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus nahe dem früheren Güterbahnhof in der Bamberger Straße mitgeteilt. Vor Ort sahen sich die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mit einem Brand in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss konfrontiert.

Brand in der Bamberger Straße: Stadt Lichtenfels bringt Bewohner anderweitig unter

Die zirka 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten den Brand zügig unter Kontrolle bringen und eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindern.

Die Freiwillige Feuerwehr Lichtenfels wurde bei der Brandbekämpfung von Feuerwehren aus dem Umkreis unterstützt, heißt es im Polizeibericht.

Verletzt wurde niemand, so die Polizei. Jedoch seien die Wohnungen des Hauses vorerst nicht bewohnbar. Mit Unterstützung der Stadt Lichtenfels konnten die Bewohner vorübergehend anderweitig untergebracht werden.

Explosion gefährdet Feuerwehrleute bei Innenangriff

In einer gesonderten Mitteilung der Feuerwehr Lichtenfels erklärt diese, dass eine Explosion die Feuerwehrleute bei ihrem "Innenangriff" gefährdet habe. Die Wehr sei zu einem Zimmerbrand in die Bamberger Straße im Bereich des Güterbahnhofes alarmiert worden, laut Erstalarm sollten hier Akkus in einer Wohnung explodiert sein. 

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"Bereits auf Anfahrt bestätigte sich die Ernsthaftigkeit der Lage, da weithin eine Rauchentwicklung ersichtlich war", berichteten die Lichtenfelser Brandschützer. Vor Ort sei die Lage noch dramatischer gewesen, da laut den evakuierten Bewohnern einer unter ihnen nochmals das brennende Haus betreten hatte, um seine Katze zu retten. Daraufhin beauftragte die Einsatzleitung die bereits auf der Anfahrt ausgerüsteten Atemschutztrupps mit der Menschenrettung, Tierrettung und Brandbekämpfung in der Wohnung. Glücklicherweise habe sich bei der Erkundung und im weiteren Einsatzverlauf nicht bestätigt, dass sich Mensch und Tier in der brennenden Wohnung befinden.

Kurze Zeit darauf geriet jedoch der erste Angriffstrupp in eine lebensgefährliche Situation, als es bei der Öffnung der Brandraumtür zu einer großen Explosion kam und ihnen breitgefächert Flammen entgegenschlugen. Die Feuerwehrleute gingen sofort in eine Deckung und setzen an ihrem Strahlrohr den sogenannten Mannschutz ein. Der Brand konnte kurze Zeit später unter Kontrolle gebracht werden. 

Insgesamt 70 Einsatzkräfte vor Ort

Im Einsatz waren neben der Stadtfeuerwehr selbst auch die Feuerwehren aus Wallenstadt, Seubelsdorf, Michelau, Hochstadt, Redwitz und Altenkunstadt sowie die Kreisbrandinspektion (insgesamt 70 Einsatzkräfte). Weiterhin vor Ort befanden sich der Regelrettungsdienst, die BRK-Bereitschaften Michelau und Lichtenfels sowie die Polizei Lichtenfels und die Kriminalpolizei Coburg, bilanziert die Lichtenfelser Feuerwehr, die zuletzt die verbliebenen Glutnester ablöschte. 

Der entstandene Sachschaden wird auf einen niedrigen sechsstelligen Eurobetrag geschätzt, heißt es im Polizeibericht. Die Bamberger Straße musste für die Dauer des Löscheinsatzes komplett gesperrt werden. Die Kriminalpolizei Coburg hat vor Ort die Ermittlungen zur noch unklaren Brandursache aufgenommen. Hinweise auf Brandstiftung liegen aktuell nicht vor.