Druckartikel: Bläst der Wind die Zeulner Blautanne um?

Bläst der Wind die Zeulner Blautanne um?


Autor: Andreas Welz

Marktzeuln, Dienstag, 07. November 2017

Mit der geplanten Bowlingbahn und der Blautanne beim Oberen Rathaus beschäftigte sich der Gemeinderat Marktzeuln
Die mächtige Blautanne am Obern Rathaus könnte beim Sturm umfallen, befürchten die Anwohner.Andreas Welz


Fraktionsvorsitzender Erwin Grünbeck (CSU) berichtete bei den Anfragen von einem Bürgergespräch der CSU Marktzeuln. Es sei befürchtet worden, dass eine große Blautanne in der Straße Obern Rathaus beim nächsten Sturm umfallen könnte. Bürgermeister Friedlein-Zech (FWM) informierte den Gemeinderat, dass der Baum auf einem privaten Grundstück stehe und die Verwaltung den Eigentümer bereits angeschrieben hätte. Bei dem Gespräch sei auch die Reinigungspflicht auf Gehsteigen angesprochen worden. Am Ostaring, eine Parallelstraße der Lettenreuther Straße, würden einige Hausbesitzer dieser Pflicht nicht nachkommen.
Das Freizeitzentrum Marktzeuln auf dem Spitzberg soll um eine Bowlingbahn erweitert werden. Der Bauantrag wurde bei der Sitzung des Gemeinderats einstimmig befürwortet. Die Anlage soll zwischen der Kart-Arena und der Laser-Arena am Spitzbergweg 4 errichtet werden. Das Landratsamt genehmigte die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2017, gab Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech bekannt. Die Satzung enthalte keine genehmigungspflichtigen Bestandteile insbesondere keine Kreditaufnahmen. Trotzdem mahne die Aufsichtsbehörde vor dem Hintergrund kommender Investitionen eine sparsame Haushaltsführung an.
Die Energieversorgung in weiten Teilen Oberfrankens könnte durch geothermischer Energie ergänzt werden. Bei der Gemeinderatsitzung gab Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech bekannt, dass die Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen vom bayerischen Wirtschaftsministerium die Erlaubnis habe, auch in unserer Region zu wissenschaftlichen Zwecken Erdwärme zu suchen. Die Erlaubnis erstrecke sich über rund 400 000 Hektar in den Landkreisen Lichtenfels, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Haßberge, Schweinfurt und den kreisfreien Städten Bamberg und Bayreuth. Ziel der Untersuchungen sei eine vorhandene geothermische Anomalie, die zwischen Bamberg und Coburg durch Bohrungen festgestellt wurde. "Diese Anomalie birgt möglicherweise unerschlossenes Potenzial für die Wärmegewinnung", sagte Friedlein-Zech. Mit Beginn und während der Bohrungen erfolge ein Bürgerdialog und eine frühzeitige Öffentlichkeitsinformation.
Das Angebot an geothermischer Energie ist in Deutschland aufgrund nur weniger geothermischer Anomalien bisher gering. Bisher gibt es in Deutschland keine geothermischen Kraftwerke. Die Erdwärme wird nur für die direkte Nutzung in Geoheizwerken und für Thermalbäder in Kombination mit Gebäudeheizung verwendet. Insgesamt existieren 24 größere Anlagen mit Leistungen zwischen 100 Kilowatt und 20 Megawatt thermischer Energie. Die Gesamtleistung aller Geoheizwerke Deutschlands liegt bei 50 Megawatt. Der Energiebedarf in Deutschland liegt bei 500 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) im Jahr. Der Erdwärmefluss über die Oberfläche Deutschlands beträgt nur etwa 24 Millionen Tonnen SKE im Jahr. Erst wenn mit Hilfe des Hot-Dry-Rock-Verfahrens das Energiepotential des heißen Gesteins im Untergrund von rund 19 Milliarden Tonnen SKE ausgeschöpft werden kann, könnte eine Energieproduktion in der Größenordnung des Energiebedarfes erreicht werden. Vor allem in Deutschland ist das Energiepotential der einfacher nutzbaren thermischen Anomalien zu gering und daher nur regional von Bedeutung. Positive Wärmeanomalien eignen sich besonders als Standorte für die Nutzung von Geothermie, beispielsweise zur Stromerzeugung. Da hier hohe Temperaturen mit flacheren Bohrungen erreicht werden, lässt sich eine Wirtschaftlichkeit der Anlage oft leichter erreichen.