Druckartikel: Bischof macht den Menschen Mut

Bischof macht den Menschen Mut


Autor: Andreas Welz

Vierzehnheiligen, Montag, 13. Mai 2013

Zum Vierzehnheiligenfest kamen Hunderte Menschen, um den Gottesdienst in der Basilika zusammen mit Erzbischof Ludwig Schick zu feiern. Der Gottesdienst wurde zu einem beeindruckenden Zeugnis gelebten Glaubens.
Erzbischof Ludwig Schick bei der Eucharistiefeier. Sogar bei den Stehplätzen wurde es in der Basilika eng. Foto: Andreas Welz


Ein starkes Bekenntnis zu ihrem christlichen Glauben gaben am Sonntag Hunderte von Gläubigen in der Basilika Vierzehnheiligen ab. Sie waren zum Fest ihres Gotteshauses gekommen, würdigten innig die 14 Nothelfer und bekräftigten ihr Gotteslob mit Gesängen, die Basilikaorganist Georg Hagel begleitete. In den Jubel stimmte auch der Kirchenchor St. Kilian aus Bad Staffelstein mit der Festmotette Laudate Dominum von Robert Jones ein.
Die Kirche war festlich in den Farben Rot und Weiß geschmückt und die Geistlichen hatten ihr Festtagsornat angelegt. Erzbischof Ludwig Schick hielt eine besinnliche und eindrucksvolle Mutmacherpredigt, die er unter das Jesuswort "Fürchte dich nicht, glaube nur" aus dem Lukasevangelium gestellt hatte. Glauben heiße vor allem vertrauen - vertrauen auf die Liebe und Macht Gottes, auf sein Wort und seine Zusagen, sagte der Oberhirte. "Den Ruf haben sicher auch alle 14 Heilige gehört", so der Bischof, und sie konnten dank dieser Aufmunterung an ihren Mitmenschen Gutes tun. Diese Aufforderung sei ganz aktuell, und sie gelte allen Menschen.
Man brauche sich nicht davor fürchten, dass Unehrlichkeit, Lug und Trug die Oberhand gewinnen, fuhr Ludwig Schick fort. Auch sei die Furcht vor der Zerstörung der Umwelt unbegründet. Jesus sage: "Glaube nur, dass ich sie bewahren werde und zum neuen Himmel und zur neuen Erde mache". Aber der Glaube an ihn müsse aktiv sein, machte der Erzbischof deutlich. "Fürchte dich nicht, glaube nur" habe die 14 Frauen und Männer zu Heiligen, zu Nothelfern und zu Märtyrern gemacht.
Der Bischof fügte einen neuen Gedanken hinzu, der ihm bei seinen regelmäßigen Besuchen in Vierzehnheiligen gekommen sei: "Warum ehrt man hier seit 600 Jahren heilige Märtyrer, die eigentlich mit unserer Gegend nichts zutun haben?", fragte er.

Die ganze Welt im Blick behalten

Könnte das nicht für uns heute ein Hinweis sein, dass wir uns nicht nur um unsere kleine Welt kümmern und sorgen sollten, sondern um die ganze weite Welt? Sicher sollte man seine eigene Welt in Ordnung bringen, aber die 14 Nothelfer wollen und sollen eine weltumspannende, katholische, von Jesus Christus begründete Gemeinschaft aller Christen schaffen.
"Wir werden unsere kleinen Sorgen, die für den Einzelnen riesig erscheinen, nicht bewältigen, wenn wir nicht weltweit denken und handeln", stellte der Bischof fest. "Fürchte dich nicht, glaube nur", das sei eine frohe Botschaft. Es sei ein Aufmunterung, nicht pessimistisch und passiv zu sein sondern optimistisch und aktiv. Er schloss seine Predigt mit der Zusicherung, dass wir die großen Aufgaben dieser Welt lösen können. "Wir werden alle dabei nicht ärmer werden, sondern reicher. Nicht an Geld und an Gütern, sondern an Menschlichkeit, an Gerechtigkeit und Frieden".
Den Gottesdienst gestalteten Pater Heribert, Pater Ernst, Elmar Koziel und Pfarrer Seibel aus dem Saarland, der mit einer Wallfahrt in Vierzehnheiligen weilte. Den Chor begleitete das Instrumental-Kollegium Lichtenfels, und die Chororgel spielte Stefanie Mager. Die musikalische Gesamtleitung hatte Tobias Fischer. 14 Ministranten halfen beim Zeremoniell der heiligen Messe.
Kirchenschweizer Holger Schwind führte am Nachmittag die Prozession, die wegen des schlechten Wetters nur einmal um die Basilika zog. Pater Ernst trug die Monstranz.