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Beste Prüfung: Floristinnen aus Ebensfeld


Autor: Thomas Heuchling

Ebensfeld, Freitag, 18. Juli 2014

Bei der Abschlussprüfung der Floristinnen der IHK in Bayreuth waren zwei junge Frauen aus einem Ebensfelder Betrieb die Besten. Sie sprechen über das Schöne in ihrem Beruf, Männer im Blumenladen und von was sie die Nase voll haben.
Tina Götz (links) und Laura Schober kennen sich mit Blumen hervorragend aus. In ihrem Ausbildungsbetrieb in Ebensfeld binden die beiden jungen Frauen einen Tag nach ihrer Abschlussprüfung schon wieder fleißig Sträuße. Fotos: Thomas Heuchling


Wer weiß, was eine Helianthus annuus ist? Laura Schober und Tina Götz wissen es, sie sind Floristinnen. Sie müssen für jede Pflanze oder Blume in ihrem Ausbildungsbetrieb "1A Garten Schmidt" in Ebensfeld auch den botanischen Namen kennen.

Am Donnerstag haben sie ihre praktischen Abschlussprüfung zur Gesellin bei der IHK in Bayreuth bestanden. Dort waren sie von allen Prüflingen die beiden Besten. Auch zuvor, bei der theoretischen Prüfung, haben sie nur Einser und Zweier geschrieben, sagen sie.

Jeweils 98 von 100 Punkten haben sie in Bayreuth erreicht. Die größte und schwierigste Aufgabe sei der Tischschmuck gewesen, der immerhin 70 Prozent der Note ausgemacht hat. Das Thema dafür haben sie vor rund einem Monat bekommen. Für einen Tischschmuck zur Hochzeit galt es dann eine Kalkulation zu machen. Auf dieser Grundlage wurde in der Prüfung gearbeitet.

"Wenn man bei der Kalkulation Schmarrn aufschreibt, kann man es gleich vergessen", erklärt die junge Floristin Tina.

Doch bevor die 18-jährige Laura Schober und die 19-jährige Tina Götz mit solchen Bestleistungen die anderen Prüflinge hinter sich ließen, mussten sie viel üben. Immer wieder haben sie in den vergangenen Wochen trainiert. Am Abend vor der Prüfung seien sie noch bis 22 Uhr im Geschäft gewesen und haben sich vorbereitet.
"Komischerweise waren wir nicht aufgeregt. Vor der theoretischen Prüfung war es schlimmer", sagt Tina Götz. Sie will jetzt, nach dem Ende ihrer dreijährigen Ausbildung, im Geschäft ihrer Eltern in Bindlach bei Bayreuth arbeiten. Laura Schober bleibt weiter bei "1A Garten Schmidt" in Ebensfeld.

Nase voll, aber nur vom Duft

Trotz unzähliger roter und weißer Rosen, Gerbera in allen Farben oder der besagten Helianthus annuus, haben die Zwei die Nase von Blumen noch nicht voll. Nur den Duft der bunten Freudenbringer rieche man irgendwann nicht mehr. Langweilig werde es nie, weil man jeden Tag mit anderen Kunden zu tun habe, sagt Tina. "Einige sind wählerisch und wissen genau, was sie wollen", fügt Laura an.

Planlose Männer und ihre Sträuße

Andere - vor allem Männer - wüssten oft nicht so genau, was für einen Strauß sie haben wollen, sagt Tina und lacht. Zuhause, das geben beide zu, haben sie zwar auch Blumen, aber die müssen vor allem pflegeleicht sein. Auf eine Frage, die ihnen viele Kunden stellen, haben sie keine Antwort. Die nach der eigenen Lieblingsblume. Da können sich beide nicht entscheiden. Aber was ist denn nun eine Helianthus annuus? Tina Götz: "Das ist eine Sonnenblume."