Baur ist nur bedingt zufrieden
Autor: Matthias Litzlfelder
Bad Staffelstein, Donnerstag, 24. Januar 2019
Der Versandhändler bleibt im bald ablaufenden Geschäftsjahr hinter seinen Erwartungen zurück, erreicht aber immerhin einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Bei der österreichischen Tochter Unito lief es diesmal nicht rund.
Es war gestern Abend das letzte Mal, dass Albert Klein zum Jahresbeginn einen Ausblick auf die Geschäfte der Baur-Gruppe gab. "Es ist an der Zeit, in einen neuen Lebensabschnitt zu starten", sagte der Baur-Chef bei einer Pressekonferenz vor dem Neujahrsempfang, zu dem das Unternehmen alljährlich nach Kloster Banz lädt. Der 61-Jährige wird zum 1. Juli in den Ruhestand treten.
Georg von Waldenfels, Kuratoriumsvorsitzender der Friedrich-Baur-Stiftung und Marcus Ackermann, Vorstandsmitglied der Otto-Gruppe, zur der Baur gehört, präsentierten gestern dann auch gleich Kleins Nachfolger. Es ist Patrick Boos, der seit 2017 in der Baur-Geschäftsführung das Ressort Marke und Vertrieb verantwortet. Nun kommt für den 51-Jährigen noch das Thema Unternehmensentwicklung hinzu.
"Mit Patrick Boos werden wir einen sehr erfahrenen Manager und E-Commerce-Experten an der Spitze der Baur-Gruppe haben, der das Unternehmen in den kommenden Jahren zu einem voll digitalisierten Händler und Dienstleister machen wird", sagte Otto-Vorstandsmitglied Ackermann.
Neben Boos besteht die Geschäftsführung künftig dann aus Olaf Röhr, der weiterhin das Ressort Abwicklung und Dienstleistungen führt, sowie Hans-Christian Müller, neu berufener Geschäftsführer für kaufmännische Steuerung.
"Albert Klein übergibt seinen Nachfolgern eine erfolgreiche Unternehmensgruppe, die sich mit Zukunftspotenzial den anstehenden Herausforderungen und insbesondere der weiteren Digitalisierung der Geschäftsmodelle widmen kann", sagte Ackermann.
Zugpferd Unito schwächelt
Äußerst erfolgreich war für Baur das Geschäftsjahr 2017/2018 gelaufen. Die Gruppe setzte damals neue Maßstäbe bei Umsatz und Ergebnis. "Die Messlatte lag 2018 besonders hoch", wie es Klein dann in seiner Rede beim Neujahrsempfang ausdrückte.
Ende Februar geht das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 zu Ende. Der Umsatz werde zwar um ein bis zwei Prozent übertroffen. Aber das zuletzt erfolgsverwöhnte Unternehmen hatte sich mehr erwartet als die rund 810 Millionen Euro Außenumsatz. Klein sprach von einem nur "bedingt zufriedenstellendem Jahr", denn diesmal seien einzelne Bereiche hinter den Erwartungen zurückgeblieben.