Baumarkt zieht an Mainbrücke

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In dieses Gebäude, in dem man einst Lebensmittel einkaufen konnte und das jetzt als Lagerhalle genutzt wird, zieht der Baumarkt "Werkers Welt" ein. Stephan Stöckel
In dieses Gebäude, in dem man  einst Lebensmittel einkaufen konnte und das jetzt als Lagerhalle genutzt wird, zieht der Baumarkt "Werkers Welt" ein. Stephan Stöckel
So präsentiert sich der Baumarkt "Werkers Welt" auf einem Pressefoto. Voraussichtlich Mitte nächsten Jahres wird eine Filiale in Altenkunstadt ihre Pforten öffnen. Stephan Stöckel
So präsentiert sich der Baumarkt "Werkers Welt" auf einem  Pressefoto. Voraussichtlich Mitte nächsten Jahres wird eine Filiale in  Altenkunstadt ihre Pforten öffnen. Stephan Stöckel
 

In Altenkunstadt eröffnet im kommenden Jahr eine Filiale von "Werkers Welt".

An der Mainbrücke darf wieder eingekauft werden: In der Halle gegenüber der Kleinkunstkneipe "Nepomuk", in dem sich einst ein Einkaufsmarkt befunden hatte, zieht im nächsten Jahr eine Filiale von "Werkers Welt" ein. Die kleinflächigen Baumärkte, die der Nahversorgung im ländlichen Raum dienen sollen, gehören zur Hagebau Gruppe mit Sitz im niedersächsischen Soltau.

"Ich freue mich, dass das Gebäude wieder mit Leben erfüllt wird. Ein Baumarkt passt gut an diese Stelle", sagte Bürgermeister Robert Hümmer. Das Gebäude, das derzeit als Lagerhalle genutzt wird, bleibt seinen Ausführungen zufolge so erhalten, wie es ist. Nur im Inneren werden kleinere Umbaumaßnahmen, wie der Abriss von ein paar Wänden, durchgeführt. Vor dem Markt werden in einem rund 300 Quadratmeter großen und eingezäunten Bereich Baustoffe angeboten. Gerd Hofmann vom Bauamt bezifferte die Zahl der Stellplätze auf insgesamt 40. Darunter befinden sich zwei Behindertenparkplätze.


Einweihung Mitte 2018

Michael Batzner, Geschäftsführer der Hans Batzner GmbH, freute sich im Gespräch mit dieser Zeitung darüber, dass der Ausschuss grünes Licht für das Vorhaben erteilt habe. Die Hans Batzner GmbH mit Sitz in Ebern ist seinen Worten zufolge Franchisenehmer der Hagebau Gruppe. Batzner betreibt bereits acht "Werkers Welt"-Filialen, darunter eine in Bad Staffelstein.

Wann ist die Einweihung geplant? "Das hängst vom weiteren Genehmigungsverfahren ab. Wenn alles gut läuft, öffnet ‚Werkers Welt‘ Mitte nächsten Jahres seine Pforten in Altenkunstadt", teilte Michael Batzner mit. Das wäre die zehnte Filiale, da bereits im Juli nächsten Jahres in Hirschaid ein weiterer "Werkers Welt"-Baumarkt eröffnet wird.

Derzeit stellen vor allem in den Abend- und Nachtstunden viele Besucher der Gaststätte "Nepomuk" auf der freien Fläche vor der 1420 Quadratmeter großen Lagerhalle ihre Autos ab. "Reichen die Parktplätze für den Baumarkt aus?", fragte sich Hans-Werner Schuster (CSU) mit Blick auf die derzeitige Situation. Hümmer erinnerte daran, dass es sich um ein Privatgelände handele. "Hier darf eigentlich nicht geparkt werden. Sollte der Eigentümer nach der Baumarkteröffnung einen Zaun aufstellen oder ein Tor anbringen, dann ist es mit dem Parken unwiederbringlich vorbei", machte der Redner unmissverständlich klar.


Nein zur Aufstockung der Biogasanlage

Der Ärger mit der Biogasanlage zwischen Prügel und Baiersdorf geht in die nächste Runde: Bekanntlich möchte der Landwirt Jochen Leikeim seine Anlage von zwei auf insgesamt fünf Blockheizkraftwerke aufstocken, "um für den Flexi-Betrieb, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen", wie es der Bürgermeister in der letzten Bauausschusssitzung im Oktober formuliert hatte. Damals war der Antrag zurückgestellt worden, diesmal mit 7:3 Stimmen mehrheitlich abgelehnt.

Die Mehrheit im Gremium befürchtet noch immer, eine Erhöhung der Lagerkapazität. Durch einen Brief des Landratsamtes fühlte sie sich in ihrer Ansicht bestärkt, dass dem Betreiber der Anlage nicht über den Weg zu trauen sei. Angefordert hatte das Schreiben die Gemeindeverwaltung, um zu klären, ob der Energiewirt seinen Auflagen auch tatsächlich nachkommt. Darin heißt es gleich im ersten Satz: "Die Auflagen aus dem bisherigen Verfahren werden derzeit noch nicht vollumfänglich ausgeführt."


"Der Lobbyismus für die Landwirtschaft muss aufhören"

Bei den regelmäßigen Kontrollen wurde festgestellt, dass die Silage nicht ordnungsgemäß abgedeckt ist. Da der Bauer dazu nicht zu bewegen war, musste eine zwangsweise Durchsetzung eingeleitet werden, die derzeit noch läuft. Ein Umstand, der Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) auf die Palme brachte. "Der Betreiber ist nicht in der Lage, den Auflagen nachzukommen. Sie müssen sogar zwangsweise durchgesetzt werden. Und wir sollen seinem Antrag zustimmen?", fragte der Redner sichtlich erzürnt in die Runde. Was hier ablaufe, sei eine einzige Katastrophe. "Der Lobbyismus für die Landwirtschaft muss aufhören. Jeder hat sich ordnungsgemäß zu verhalten", schloss er seine Gardinenpredigt, mit der er vielen im Gremium aus dem Herzen sprach.

Für den Bürgermeister ändert all dies nichts an der Tatsache, dass sich durch den Antrag am eigentlichen Aufbau der Anlage nichts verändern werde. "Auch die genehmigte Rohgasmenge von rund 1,8 Millionen Normkubikmeter und die ebenfalls genehmigte Menge an unterschiedlichen Einsatzstoffen im Gesamtumfang von 12 385 Tonnen bleibt gleich", hob Hümmer hervor. Zudem verwies der Redner darauf, dass das Landratsamt regelmäßig Kontrollen durchführe und die vollumfängliche Einhaltung und Durchsetzung aller Auflagen für die Aufsichtsbehörde hohe Priorität habe.

Zugleich machte der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass das gemeindliche Einvernehmen nur aus planungsrechtlichen Gründen versagt werden könne. "Das Landratsamt kann also jederzeit das Einvernehmen, das wir nicht gewährt haben, ersetzen und den Antrag genehmigen", sagte Hümmer.


Es kommt auf den Fördersatz an

Die Gemeinde Altenkunstadt hatte sich im vergangenen Jahr mit Zwei-Drittel-Mehrheit dafür entschieden, die Grundschule zu sanieren. Am Dienstagabend hatte der Bauausschuss über einen entsprechenden Bauantrag der Kommune zu befinden. Das gemeindliche Einvernehmen wurde mit überwältigender Mehrheit erteilt. Walter Limmer und Norbert Schnapp von der Jungen Wähler Union (JWU) lehnen das Bauvorhaben weiter ab. Daraus machten sie keinen Hehl. Beide halten einen Neubau für kostengünstiger und das Schul- und Sportgelände in Röhrig für den geeigneteren Standort.

Deutlich wurde in der Sitzung aber auch, dass das letzte Wort in der Angelegenheit noch nicht gesprochen ist: Sowohl Hümmer als auch Almut Schuhmann (SPD) erklärten auf Nachfrage der beiden, dass sich der Bauherrenausschuss der Gemeinde auf folgende Vorgehensweise verständigt habe: Zunächst müssten die Gesamtkosten, die förderfähigen Kosten und der Fördersatz ermittelt werden. "Erst wenn wir den Fördersatz in Händen halten, können wir sagen, wir machen es oder nicht", stellte Hümmer klar. Zudem betonten beide, dass ein Bauantrag die Grundvoraussetzung sei, um einen Bescheid zu erhalten.


Die Zettelwirtschaft hat ausgedient

Bäume und Schächte werden in Altenkunstadt zukünftig digital erfasst. Diplom-Ingenieur Artur Brei von der Firma Riwa stellte das Geoinformationssystem vor, das die Module Schacht- und Baumkontrolle beinhaltet. Die Anschaffungskosten inklusiver zweier Tablets bezifferte Gerd Hofmann von der Bauverwaltung auf 17 000 Euro.

Auf dem ehemaligen Parkplatz der Besteckwarenfabrik "BMF" in Altenkunstadt unweit des Maines könnten schon bald Pferde grasen. Mario Grupp will dort einen Pferdestall mit Koppel errichten. Das Gremium erteilte der Voranfrage einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.

Julian Pock möchte in Maineck ein Einfamilienwohnhaus mit Carport und Garage bauen. Eine Umsetzung des Vorhabens gestaltet sich schwierig: Die Erschließung des Gebäudes über öffentlichen Grund ist nicht gesichert. Sie muss über einen privaten Weg erfolgen und mit Grunddienstbarkeiten abgesichert werden. Die Voranfrage wurde deshalb zurückgestellt. Zunächst soll geklärt werden, ob die Vorderlieger mit einem solchen Verfahren einverstanden wären, auf die auch Erschließungsgebühren zukommen würden.

Vier Bauanträge erhielten das gemeindliche Einvernehmen: Sie waren von folgenden Personen eingebracht worden: Manuela Siedersleben (Neubau einer Doppelgarage mit Abstellraum auf ihrem Anwesen in Prügel), Günther Falkner (Neubau eines barrierefreien Einfamilienwohnhauses mit zwei Stellplätzen in Altenkunstadt), Andreas und Julia Eberlein (Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Altenkunstadt) und Georg Deuerling (Umbau eines Stalles in eine Wohnung auf seinem Anwesen in Zeublitz). Stephan Stöckel.