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Bauausschuss thematisiert Enge im Tierheim


Autor: Gerda Völk

Lichtenfels, Montag, 28. Januar 2013

Immer mehr Katzen sind im Tierheim untergebracht. Es herrscht akuter Platzmangel. Das ist am Dienstag eines der Themen im Bauausschuss der Stadt Lichtenfels.
Die Katzenquarantäne-Station platzt aus allen Nähten. Fotos: Gerda Völk


Jetzt im Winter haben es die Mitarbeiter des Lichtenfelser Tierheims besonders schwer. Bei der täglichen Reinigung der Katzenquarantäne müssen sie warmes Wasser gleich Eimerweise durch das halbe Tierheim tragen. Doch die fehlende Waschmöglichkeit ist nicht das einzige Manko. In der Quarantäne-Station fehlt es an einer Hygieneschleuse und angeeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für kranke und neu angelieferte Fundtiere. Um die Situation für Mitarbeiter und die Tiere zu verbessern, soll der ursprünglich für Hundezwinger gedachte Erweiterungsbau zur Katzenquarantäne umgebaut werden.

Die Gewichtung in der Unterbringung von Hunden und Katzen hat sich in den letzten Jahren in Richtung Katzen verschoben, berichtet die Leiterin des Tierheims, Caroline Hetzel-Farr. Waren es vor einigen Jahren im Schnitt rund 30 Katzen, hat sich die Zahl mittlerweile fast verdoppelt.

"Wenn wir den Wunsch von Anrufern nachgeben und alle verwilderten Katzen auch noch aufnehmen würden, dann könnten es auch schnell 200 werden", ergänzt die Tierheimleiterin.

Ansteigende Katzenflut

Doch herrenlose Katzen haben sich an ihre Freiheit gewöhnt. Im Tierheim wären sie so gut wie nicht vermittelbar. Die seit Jahren ansteigende Katzenflut dürfte auch bei guter Vermittlungsquote in den nächsten Wochen und Monaten nicht weniger werden, denn die Frühjahrskatzen stehen vor der Tür.

Den bestehenden Erweiterungsbau entsprechend den organisatorischen und seuchenhygienischen Bedürfnissen umzubauen, ist für Architekt Stefan Moncken aus Rattelsdorf eine Herausforderung, für die er entsprechende Erfahrung vom Umbau des Tierheims in Bamberg mitbringt.Ein Vorteil des Erweiterungsbaus sei die massive Bauweise aus Stahlbeton. Die Nachteile eine geringe Raumhöhe, keine Fenster sowie eine fehlende Heizungs- und Sanitäranlage.

Bei einem Umbau muss zunächst das Dach abgenommen und aufgestockt werden. In dem 27 Meter langen Baukörper, der jetzt noch in viele Einzelboxen aufgeteilt ist, sollen nach Abstimmung mit dem Tierschutzverein und dem Veterinäramt drei Quarantänebereiche entstehen. Dazu werden mehrere Boxen zu einer Einheit zusammengefasst. Jeder Quarantänebereich erhält eine eigene Schleuse, einem eigenen Waschraum mit Waschmaschinen- und Trockneranschluss sowie einen Raum für die Unterbringung der Katzen. Eine Luftwärmepumpe soll den Umbau in Zukunft ökologisch und klimaschonend beheizen.

Unterbringung je nach Krankheitsbild

In den drei Quarantänestationen könnten die Katzen je nach Krankheitsbild untergebracht werden, sagt Hetzel-Farr. Fitte Neuankömmlinge müssten dann nicht mit Tieren zusammen kommen, die unter Krankheiten wie beispielsweise Katzenschnupfen, einer ansteckende Infektionskrankheit, leiden. Damit könnten sich auch gesunde Vierbeiner schnell infizieren. Zudem ist der Katzenschnupfen auch dafür verantwortlich, dass infizierte Tiere oft wochenlang in Quarantäne bleiben müssen.

Hohe Tierarztkosten sind eine weitere Folge. "Gesunde Tiere müssen von kranken Tieren unbedingt getrennt werden", ergänzt Rolf Herter, der Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Die Baukosten werden auf rund 187.000 Euro beziffert. Deshalb ist der Umbau im Innenausbau auch in drei Bauabschnitten vorgesehen. Dem Tierschutzverein wäre es lieber, wenn die Baumaßnahme in einem Zug durchgeführt werden könnte. Die Belastung durch Baulärm, Schmutz und sonstigen Unannehmlichkeiten wären für Mitarbeiter und Tiere damit deutlich geringer. Auch manche Mehrkosten ließen sich dadurch vermeiden. Von der Baumaßnahme profitieren auch die Hunde. Durch das vorgesehene Tor und ein wärmegedämmtes Dach hätten es auch sie deutlich wärmer.