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Bankkunden schätzen Sicherheit


Autor: Gerda Völk

Lichtenfels, Dienstag, 19. März 2019

Auch bei den Volks- und Raiffeisenbanken in der Region werden Filialen immer mehr in den Hintergrund treten.
Stellten die Zahlen für das Jahr 2018 vor (von links): Christian Senff, Thomas Siebenaller, Hans-Joachim Autsch, Ulrich Klein, Michael Lieb und Christoph Bäumel.  Foto: Gerda Völk


"Die Kunden werden zukünftig mehrere Wege zur Bank nutzen und ihren Fokus verstärkt auf das digitale Banking legen", erklärte Ulrich Klein, der Vorsitzende des Genossenschafts-Kreisverbands Lichtenfels. Verändertes Kundenverhalten und der daraus resultierende neue Kundentyp sind nur eine von mehreren Herausforderungen, denen sich die drei Genossenschaftsbanken im Kreisverband stellen müssen.

Gesellschaftliche Trends, die Marktentwicklung, die regulatorischen Anforderungen, der Wettbewerb sowie das weiterhin anhaltende Niedrigzinsumfeld sind weitere Anforderungen im Bankengeschäft.

Bilanz weist plus drei Prozent aus

Die Zahlen, die der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Michael Lieb bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz vorstellte, konnten sich sehen lassen. Die Bilanzsumme aller drei Genossenschaftsbanken hat sich um 2,93 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro erhöht. Das Geschäftsgebiet umfasst im Wesentlichen den Landkreis Lichtenfels, den östlichen Lankreis Hassberge und die Landkreise Kulmbach und Coburg.

Die Kundeneinlagen haben sich von 1,45 Milliarden Euro auf 1,49 Milliarden Euro erhöht. Dieser Wert liege leicht unter dem Bilanzsummenwachstum und zeige, dass trotz kaum noch vorhandener Guthabenzinsen die Geldverwahrung bei einer Genossenschaftsbank aufgrund des Sicherheitsbedürfnisses der Kunden einen unverändert hohen Stellenwert hat, erläuterte Lieb. Die Kreditvergabe habe sich von 794 auf 821 Millionen Euro erhöht, dies entspreche einer Steigerungsrate von 3,4 Prozent. Erfreuliches konnte Lieb auch vom Eigenkapital der drei Banken berichten, welches sich um 4,13 Prozent auf 154 Millionen Euro steigerte. "Die sehr gute Eigenkapitalausstattung und der bei weitem nicht ausgereizte Anteil der Ausleihungen an der Bilanzsumme stellt eine reibungslose Kreditversorgung auch für die Zukunft sicher", erklärte Lieb. 2018 wurden insgesamt 1974 Neukredite mit einem Volumen von 155 Millionen Euro ausgereicht.

Fünf Mitarbeiter weniger

Da durch eine natürliche Fluktuation (Rentenbeginn oder Arbeitsplatzwechsel wegen familiärer Veränderung) nicht mehr alle Arbeitsplätze besetzt werden, habe sich der Personalstand im letzten Jahr minimal von 346 Mitarbeiter auf 341 Mitarbeiter verringert. Aktuell werden 16 junge Menschen (Vorjahr 27) zu Bankkaufleuten ausgebildet. Die 341 Mitarbeiter betreuen 134 500 Konten (Vorjahr 137 500), davon 66 400 Kontokorrentkonten und 27 100 Onlinekonten.

Die Aufwands- und Ertragsseite der drei Banken waren von Anstrengungen im Bereich der Sachkostenoptimierung und Steigerung der Provisionserträge geprägt. Wobei der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende zu bedenken gab, dass der Gestaltungsspielraum im Bereich der Sachkosten eher überschaubar ist. "Die EDV-Kosten sind aufgrund der Monopolstellung eines Anbieters nahezu nicht beeinflussbar und erfahren mit der Fortschreitung der Digitalisierung eher eine Steigerung", erläuterte Lieb. Wenn die Vertreterversammlung zustimmt, soll es eine Dividende von 2,5 bis 3 Prozent auf die Genossenschaftseinlagen geben.

In Zukunft wird die Filiale immer mehr in den Hintergrund treten, wagte der Vorsitzende des Genossenschafts-Kreisverbands, Ulrich Klein, einen Ausblick in die Zukunft. Das "persönliche Banking" in der Filiale wird zugunsten des "digitalen Banking" am Computer zurückgehen. Entstehen wird ein neuer Kundentyp, der seine Bankgeschäfte zwar online erledigen , aber auf einen "gelegentlichen" Besuch in seiner Filiale nicht verzichten möchte.