Druckartikel: Bald genügend Einkaufsmärkte in Weismain

Bald genügend Einkaufsmärkte in Weismain


Autor: Stephan Stöckel

Weismain, Mittwoch, 11. Mai 2016

Der Firmenchef Peter Dechant besprach in der Bauausschusssitzung seine Pläne für den ehemaligen Lidl-Markt in Weismain.
Ein Weismainer Bauunternehmen möchte den ehemaligen Lidl-Markt am Ortsausgang erweitern. Der Bauausschuss gab grünes Licht für das Vorhaben. Ob dort einmal Lebensmittel, Sonderposten oder Baumarktartikel verkauft werden, steht noch in den Sternen, da die Verhandlungen mit mehreren Interessenten noch am Laufen sind.  Foto: Stephan Stöckel


Wenn ein Einwohner aus dem Ortsteil Kleinziegenfeld nicht im Weismainer Lebensmittelmarkt Edeka einkaufen möchte, dann müsse er eine halbe Weltreise auf sich nehmen. "Das möchten wir ändern", erklärte Geschäftsführer Peter Dechant vom Weismainer Bauunternehmen Dechant.

Bislang ging es nur um die Ansiedlung eines Netto Marktes am Ortsrand von Weismain in Richtung Altenkunstadt. Doch inzwischen verfolgt man im Hause Dechant eine Doppelstrategie: Neben der Errichtung eines Einkaufsmarktes durch das Tochterunternehmen Akurat, in den der Discounter Netto einziehen möchte, will das Bauunternehmen auch das ehemalige Lidl-Gebäude, in dem sich noch eine Filiale der Weismainer Bäckerei Schäfer befindet, erweitern.

"Die derzeitige Fläche, die inklusive Bäckerei und Pfandraum rund 1000 Quadratmeter beträgt, vergrößert sich um 200 Quadratmeter", teilte Dechant mit.

Mit beiden Projekten befasste sich am Montagabend der Bauausschuss der Stadt Weismain.

Sowohl für den Antrag Peter Dechants, das leerstehende Supermarktgebäude zu erweitern, als auch für die Voranfrage der Firma Akurat, einen Einkaufsmarkt im Baugebiet "Feldteile IV" zu bauen, erteilte das Gremium das gemeindliche Einvernehmen.


Auswahl in Weismain

Der Ortsrand von Weismain in Richtung Altenkunstadt könnte sich rein theoretisch zu einem Eldorado der Supermärkte entwickeln. Denn neben den beiden Vorhaben von Dechant, plant auch der Weismainer Mineralölhändler Georg Ultsch dort ein Gebäude für einen Discounter errichten zu lassen.
Eine entsprechende Bauvoranfrage hatte das Gremium in seiner Sitzung im März dieses Jahres durchgewunken. Die Frage, die sich nun stellt: Ist überhaupt so viel Bedarf vorhanden? "Drei ist einer zu viel", ist sich Dechant mit Blick auf den bestehenden Edeka-Markt und die beiden Projekte aus dem Hause Dechant sicher. Zum Vorhaben der Firma Ultsch lehnte der Geschäftsführer eine Stellungnahme ab.
Auch konkrete Namen, mit wem man derzeit in Verhandlungen bezüglich einer Erweiterung des leerstehenden Lidl-Gebäudes stehe, nannte der Unternehmer nicht. "Über ungelegte Eier rede ich nicht", begründete er seine Ansicht.
Der Markendiscounter Netto hatte es bislang strikt abgelehnt, in das ehemalige Lidl-Gebäude einzuziehen, selbst wenn dieses erweitert werde. "Der Markendiscounter hat seine Meinung diesbezüglich nicht geändert. Ihm ist das Gebäude in Altenkunstadt zu verschachtelt. Er liebt es eher übersichtlich", betonte Dechant.
Zugleich räumte er ein, dass Netto nicht der einzige Interessent sei, der in das kleine Einkaufszentrum, das im Anschluss an das jetzige Lidl-Gebäude entstehen soll, einziehen möchte. Sollte sich ein Interessent aus der Lebensmittelbranche für einen der beiden Standorte der Firma Dechant entscheiden, werde man keinen zweiten ansiedeln.


Zukunft der Bäckerei

Denn: "Drei Lebensmittelgeschäfte sind eines zu viel", wiederholte er seine Meinung. Denkbar sei dann, einen Sonderpostenmarkt oder einen Baumarkt anzusiedeln.
Und was wird aus der Filiale der Bäckerei Schäfer? "Inhaber Jochen Schäfer würde gerne im einstigen Lidl-Gebäude drinbleiben. Dafür werden wir uns in den Verhandlungen einsetzen." Dechant gab zu, dass es angesichts der Größe von Weismain und dem bestehenden Fachmarktzentrum in Altenkunstadt nicht einfach sei, überregionale Ketten anzusiedeln.
Um die Erweiterung realisieren zu können, muss ein Sondergebiet Einzelhandel ausgewiesen werden. Hierzu wird ein auf das Vorhaben bezogener Bebauungsplan erstellt. Die Verfahrenskosten trägt laut Bürgermeister Udo Dauer (CSU) die Firma Dechant selbst. Eine entsprechende Vereinbarung werde geschlossen, sagte er im Bauausschuss.
Der 1200 Quadratmeter große Einkaufsmarkt, den die Firma Dechant bauen möchte, wird den Ausführungen Dauers zufolge 49 Stellplätze erhalten. Nördlich des Marktes wird eine Zufahrt von der Staatsstraße 2191 zum geplanten Discounter geschaffen.


Bauvorhaben

Christian Fiedler plant in Weismain ein Einfamilienwohnhaus mit Carport und Nebengebäude zu bauen. Grundsätzlich wurde die Voranfrage vom Ausschuss begrüßt.
Aus diesem Grund wurde das gemeindliche Einvernehmen auch einstimmig erteilt. Ein Freibrief zum Bauen ist das allerdings noch nicht: Es muss noch geklärt werden, wie eine sichere Zufahrt zu dem geplanten Anwesen geschaffen werden kann.