Bad Staffelstein setzt bei Adam-Riese-Halle auf Energieeffizienz
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Donnerstag, 06. März 2014
Die Stadt legt bei der Sanierung der Adam-Riese-Halle viel Wert auf Effizienz. Ein Blockheizkraftwerk liefert nun nicht nur Wärme für Halle, Adam-Riese-Schule und Stadion, sondern erzeugt auch noch günstig Strom.
In drei Abschnitten wird die Adam-Riese-Halle, die über 30 Jahre alt ist, saniert. Zunächst wurde eine Strahlungsheizung an der Decke installiert. Damit lässt sich die Mehrzweckhalle nun effizient beheizen. Erneuert wurde auch die Lüftungsanlage, die in der Zeit des kalten Krieges für das damalige Notkrankenhaus konzipiert war und die viel Elektrizität benötigte. Das neue Aggregat verbraucht deutlich weniger Energie als das alte.
Konzept für mehrere Gebäude
Im zweiten Bauabschnitt wurde nun ein Blockheizkraftwerk in einen Nebenraum der Mehrzweckhalle eingebaut. Diese Anlage, die mit Gas betrieben wird, liefert Wärme für die Halle sowie für die Adam-Riese-Schule und die Gebäude am Stadion. Außerdem erzeugt das Blockheizkraftwerk so viel Strom, dass der Bedarf der Halle gedeckt ist.
Dabei konzipierte die Stadtverwaltung die Anlage zusammen mit den Firmen Schwender und Wagner so, dass jederzeit weitere Gebäude angeschlossen werden können - etwa die benachbarte Peter-J.-Moll-Halle.
Im dritten Bauabschnitt ist dann beabsichtigt, ein Holzhackschnitzel-Kraftwerk hinzuzufügen, um künftig noch unabhängiger zu sein von fremdgelieferter Energie. Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU): "Wir wissen, dass Strom teurer wird." Es gelte, vorausschauend zu planen und Betriebskosten so weit wie möglich zu senken.
Der Student Johannes Peichl von der Hochschule Nordhausen erstellte im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit die Grundlagen für die Erneuerung der Wärmeerzeugungsanlage, für ein Nahwärmekonzept der drei Gebäudekomplexe sowie für den Anschluss des Sportzentrums an die Heizanlage. Stadtbaumeister Andreas Ender und Bürgermeister Jürgen Kohmann trieben das Projekt voran, denn je eher das kleine Kraftwerk seinen Betrieb aufnimmt, desto besser für die Stadtkasse.
Diplom-Ingenieur Hans Schwender von der bauausführenden Firma lobte die Stadt für ihre vorausschauende Planung: "Der erste Schritt brachte schon 30 Prozent Energie-Einsparung", außerdem einen wesentlich geringeren CO 2 -Ausstoß.
Rund 30.000 Euro Kosten spare die Stadt dadurch pro Jahr, schätzt Bürgermeister Kohmann. Durch den Einbau des Gas-Blockheizkraftwerks könnten weitere 50.000 Euro gespart werden, und durch den Bau des Holzhackschnitzel-Kraftwerks noch einmal bis zu 30.000 Euro. Unterm Strich spare die Stadt künftig rund 100.000 Euro Energiekosten pro Jahr ein.
Investionionen in wenigen Jahren amortisiert
Die Investitionen von rund 770.000 Euro für alle drei Bauabschnitte werden sich also in wenigen Jahren amortisiert haben. Die Sanierung der über 30 Jahre alten Halle wäre sowieso erforderlich gewesen. Durch die intelligente Planung ist es gelungen, die ohnehin nötigen Arbeiten so mit zukunftsweisender Technologie zu verbinden, dass unterm Strich ein echtes Sparpotenzial herausgekommen ist.