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Bad Staffelstein: "Es fehlt ein Weihnachtsmarkt!"


Autor: Christoph Wiedemann

Bad Staffelstein, Sonntag, 25. November 2018

Der verkaufsoffene Sonntag in Bad Staffelstein hätte für die Verkäufer besser laufen können. Einige haben auch schon die Lösung: Weihnachtsmarkt.
Viele Besucher waren beim verkaufsoffenem Sonntag in Bad Staffelstein. Foto: Christoph Wiedemann


Verkaufsoffene Sonntage stehen schon seit einiger Zeit in der Diskussion. Wie sinnvoll sind verkaufsoffene Sonntage? Ist das für Mitarbeiter aushaltbar? Und wer will eigentlich am Sonntag einkaufen? Der Fränkische Tag hat sich beim verkaufsoffenen Sonntag umgehört - dort stand allerdings ein anderes Thema im Mittelpunkt.

"Gerade vor Weihnachten ist es ein gutes Geschäft", beschreibt eine Verkäuferin in Bad Staffelstein den heutigen verkaufsoffenen Sonntag. Sie war zufrieden, denn es fanden einige Kunden in ihr Geschäft. "Der Mann sitzt zu Hause und die Frauen können Weihnachtsgeschenke einkaufen", sagt die Verkäuferin.

Sie meint sogar, dass einige Sonntage mehr Geld in die Kasse bringen als gewöhnliche Wochentage. Für den Umsatz einiger Geschäfte sind verkaufsoffene Sonntage eine gute Gelegenheit, finanziell schlechtere Tage auszugleichen.

Einfach mal Bummeln

Viele Besucher möchten "einfach mal gemütlich bummeln", sagt ein Staffelsteiner. Das Schöne daran sei, ohne Zeitdruck einkaufen gehen zu können. Auch Irene Geldner aus Bamberg findet es "natürlich schön, am Sonntag zu bummeln".

Doch sie sieht noch eine andere Seite: die der Mitarbeiter. "Sie müssen erst unter Woche jeden Tag arbeiten und dann auch noch am Sonntag", meint die Bambergerin. "Die Mitarbeiter müssen am Sonntag ordentlich vergütet werden", sagt Geldner. Und die Öffnungszeiten unter der Woche hätten sich ohnehin schon verlängert. Sie fragt sich, ob ein verkaufsoffener Sonntag denn überhaupt nötig sei.

Belastung der Mitarbeiter?

Diese Meinung vertreten auch einige andere Besucher des verkaufsoffenen Sonntags in Bad Staffelstein. Sie sehen die zusätzliche Belastung der Verkäufer und derer Mitarbeiter. Dennoch finden sie es schön, am Sonntag entspannt durch die Einkaufsstraße zu schlendern.

Dabei hat es an diesem Wochenende nicht so viele Besucher nach Bad Staffelstein gelockt wie anderen Tagen. "Normal sind die Straßen ab 13 Uhr voll, heute ist es quasi leer", sagt ein Ladenbesitzer in der Bahnhofsstraße.

Die Filialleiterin NKD, Manuela Wagner, kennt auch den vermutlichen Grund: "Es fehlt ein Weihnachtsmarkt in Bad Staffelstein während des verkaufsoffenen Sonntags." Das bekomme sie immer wieder von Kunden zu hören.

Auch andere Geschäftsinhaber und Mitarbeiter in der Bahnhofsstraße bemängeln, keinen Weihnachtsmarkt zu haben. Sie hören häufiger die Nachfragen von Kurgästen, die zu Besuch in Bad Staffelstein sind.

"Vor allem die Kurgäste fragen oft, wieso es denn keinen Weihnachtsmarkt gibt", sagt Manuela Wagner.

Ohne Markt zieht es einige Kurgäste in die umliegenden Städte. "Es eben sind gleichzeitig viele Weihnachtsmärkte in der Umgebung - beispielsweise Coburg und dort drum herum", sagt die Filialleiterin.

Das Ambiente fehlt

Die Kurgäste bestätigen die Vermutungen der Verkäufer. "Wir hatten schon gedacht, dass hier ein paar Buden stehen", sagt ein Gast aus Norddeutschland. "Es wäre ein viel schöneres Ambiente geboten", meint eine andere Besucherin.

Viele Ladenbesitzer sehen das ähnlich. Ein Weihnachtsmarkt würde diesen verkaufsoffenen Sonntag beleben. Es gibt aber auch Gegenstimmen: "Das würde auch nichts ändern", sagt eine Verkäuferin in der Bahnhofsstraße, "außerdem ist ja noch nicht mal der erste Advent."

Ob mit oder ohne Weihnachtsmarkt sind die meisten Verkäufer zufrieden. Die Straßen wurden ab 14 Uhr voller. Doch bei einigen Verkäufern und Besuchern bleibt der Beigeschmack: Es hätte auch besser sein können.