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Bad Staffelstein: Bürger protestieren gegen Nord-Ost-Spange


Autor: Dominic Buckreus

Bad Staffelstein, Mittwoch, 23. August 2017

Die geplante Nord-Ost-Spange ist einigen Bürgern sauer aufgestoßen. Sie sammelten Unterschriften und Gründe dagegen und konfrontierten den Bürgermeister.
Noch fehlt auf dem Verkehrsschild, das auf den Rommel-Kreisel hinweist der Pfeil nach links. Dies könnte sich aber bald ändern. Foto: Dominic Buckreus


Seit zwei Jahren laufen die Planungen für die Nord-Ost-Spange, die den Horsdorfer Kreisel in der Horsdorfer Straße mit dem Rommel-Kreisel in der Lichtenfelser Straße direkt verbinden soll. Die Straße müsste parallel zur A 73 verlaufen. Dadurch soll die Staffelsteiner Innenstadt - besonders die Lichtenfelser Straße - vom Verkehr entlastet werden. Der Stadtrat hatte sich im April 2015 noch mehrheitlich für das Konzept ausgesprochen. Viele Anwohner vom Neubaugebiet Kommbühl sind aber wenig begeistert von der Idee. Jetzt haben sie selbst die Initiative ergriffen und Unterschriften gegen den Bau gesammelt. Diese übergaben sie gestern Bürgermeister an Jürgen Kohmann (CSU).

Sandra Nossek und ihre Mitstreiter haben Nachbarn im Kommbühl sowie Bekannte und Kurgäste in den vergangenen drei Monaten nach ihrer Meinung gefragt. Herausgekommen sind rund 230 Unterschriften von Menschen, die "aus verschiedenen Gründen dagegen sind", sagte Nossek.

Monika Schmitt sorgt sich um ihre Feriengäste. Sollte die Spange kommen, müsse unter anderem der Fußweg hinauf zum Staffelberg neu gebaut werden. "Das Schöne und Ursprüngliche verliert dann seinen Reiz", erklärte sie. Einige ihrer Gäste seien der gleichen Meinung und hätten ebenfalls auf der Liste unterschrieben.

Der Kommbühl-Anwohner Florian Hacker stellte den Sinn der Lärmschutzwände, die seit einigen Jahren an der A 73 in Bau sind infrage. Schließlich soll die Spange vor dieser Wand verlaufen. Das würde den Lärm der vorbeifahrenden Autos an der Rückseite der Schutzwände reflektieren. "Das ist eine zusätzliche Lärmbelästigung, die wir nicht wollen", sagte er.


Autobahn als Alternative?

Der dritte Grund ist, dass die parallel verlaufende Autobahn bereits als Umgehung fungieren könne, erklärte Sandra Nossek. Wie etwa am Bamberger Kreuz könnten dabei die beiden Anschlussstellen Bad Staffelstein mit einem durchgehenden Beschleunigungsstreifen verbunden werden. So könne die Autobahn attraktiver gestaltet werden. Die richtigen Verkehrshinweise könnten die Fahrzeuge auf die Autobahn umleiten und so die Lichtenfelser Straße entlasten, sagte Nossek.

Dabei betonte sie, dass die Kritiker es durchaus für sinnvoll halten, diese Straße zu beruhigen und die Anwohner zu entlasten. Zwar sei der Weg über die A 73 um etwa 400 Meter länger als die geplante Spange, "aber muss man für 400 Meter so viel Geld in die Hand nehmen?", fragte sie.

Für die Planung und Ausschreibung waren 50 000 Euro im Haushalt 2015 vorgesehen. Auf 3,6 Millionen Euro wurden damals die Gesamtkosten für den Bau geschätzt. Bürgermeister Jürgen Kohmann betonte, dass bisher noch keine Entscheidung gefallen ist: "Es ist weder beschlossen, dass sie kommt, noch dass sie nicht kommt. In diesem Stadium sind wir." Er nehme diese Bedenken sehr wohl ernst und versprach, die genannten Möglichkeiten mit dem Stadtrat zu prüfen. Wobei es natürlich noch gute Argumente für die Nord-Ost-Spange gebe, sagte er.