Ausbreiten des Brandes verhindert
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Freitag, 26. Februar 2016
Die Staffelsteiner Feuerwehr zieht ein Resümee des Einsatzes beim Brand im Stadtkern in der Nacht zum Dienstag, bei dem ein Mensch ums Leben kam.
Der verheerende Wohnungsbrand in der Bahnhofstraße ist nun vier Tage her. Seither wurden immer wieder Staffelsteiner Feuerwehrleute auf dieses Unglück angesprochen. "Der Vorfall hat die Menschen bei uns emotional bewegt", sagt Holger Reinlein von der Feuerwehr, denn "nicht nur geographisch wurde die Adam-Riese-Stadt hier in ihrer Mitte getroffen".
Das Echo in der Staffelsteiner Bevölkerung laut Holger Reinlein: Es wäre nicht auszudenken, was angesichts der engen Bebauung der Altstadt hätte passieren können, wenn der Brand erst später entdeckt worden wäre oder sämtliche Rettungskräfte nicht so couragiert eingegriffen hätten.
Aus wem besteht eine Feuerwehr?
"Leider wird es in unserer heutigen Zeit als Selbstverständlichkeit angesehen, dass die Feuerwehr schnell zur Stelle ist, wenn Menschen in Not sind", sagt Holger Reinlein.
Manchmal würden die Feuerwehrleute sogar darauf angesprochen, dass sie doch einen entspannten Job hätten, weil sie ja als bezahltes Personal im Feuerwehrhaus übernachteten, um auf Einsätze zu warten. "Tatsächlich sind wir aber natürlich keine Berufsfeuerwehr, sondern alle ehrenamtlich und anderweitig berufstätig", sagt Holger Reinlein, "und wir stehen nachts aus unseren Betten zu Hause auf, um unseren Mitbürgern zu helfen".
In der Nacht zum Montag waren allein aus der Kernstadt knapp 30 Feuerwehrleute im Einsatz. "Eine solche Stärke können wir natürlich nicht bei jedem Alarm vorweisen und sind deshalb immer auf der Suche nach Unterstützung", fügt Holger Reinlein hinzu.
Die Feuerwehr Bad Staffelstein plane daher kurzfristig im März einen "Mitmach-Tag" für alle Interessierten zwischen zwölf und 60 Jahren. Die verschiedenen Seiten des ehrenamtlichen Feuerwehrdienstes sollen dabei durch Aktionen zum Ausprobieren, Anfassen und Erleben die Lust am Engagement wecken. "Der genannte Wohnungsbrand bietet - so schlimm er auch war - eine gute Grundlage hierfür", ergänzt er.
Jugendlicher handelt umsichtig
"Beispielsweise hat einer unserer Jugendlichen, Lucas Klamm, sehr umsichtig gehandelt", sagt der Feuerwehr-Gruppenführer. Lucas Klamm wohnt in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Unglücksort. Anstatt - wie normal - bei Alarm zum Feuerwehrhaus zu radeln, begab er sich sofort zum Brandobjekt und versuchte möglichst viele Bewohner des Hauses herauszuklingeln.
"Unseren beiden ersteintreffenden Führungskräften, Michael und Stefan Liebl, gingen während des Einsatzes so viele verschiedene Dinge durch den Kopf, die es zu beachten gilt", sagt er - das alles soll bei dem Mitmach-Tag in realistischer Weise vermittelt werden, so dass die Bürger sich ein Bild machen können, wie so ein Einsatz mitten in der Nacht abläuft.
Orientierung im verrauchten Haus
Auch die Erfahrungen der Atemschutzgeräteträger, die sich in die verrauchte Brandwohnung begaben, wo sie nichts sehen konnten, sollen das Szenario eines solchen Einsatzes wie in der Nacht zum Dienstag vermitteln. "Auf diese Weise wollen wir den Facettenreichtum unserer erfüllenden Freizeitbeschäftigung beleuchten", merkt Holger Reinlein an. Wer mitmachen will, der finde bei der Feuerwehr sicher einen Spezialbereich, in dem er sich entfalten und gleichzeitig etwas für die Gesellschaft tun kann.