Auf die Plätze, fertig - helau!
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Montag, 11. November 2013
Am heutigen Montag beginnt die närrische Saison. In Bad Staffelstein wird um 11 Uhr 11 das Rathaus gestürmt. Doch was ist dran am Fröhlichsein auf Kommando? Wir sprachen mit den Präsidenten des Karnevals-Klubs SKK.
Was macht die Faszination des Faschings aus? Und welchen besonderen Reiz besitzt eigentlich der erste Tag der Session, der 11.11. mit dem Sturm aufs Rathaus? Wissen wollten wir das von drei Präsidenten - von Jo Riemer (43), Michael Heß (39) und Matthias Graß (48) vom Staffelsteiner Karnevals-Klub (SKK).
"Was mich schon immer fasziniert hat: dass ich meine Kreativität ausleben konnte", sagt Jo Riemer. Der Fasching sei ein Super-Ausgleich zum Beruf, findet der Zahntechniker und Betriebsberater. Vom Malen der Saaldekorationen bis zum Ausdenken frecher Sprüche reiche das Betätigungsfeld.
Matthias Graß gibt ihm Recht: Gerade bei den Vorbereitungen der Elferratssitzung für den 11.11. sprühe der Geist, sprudle der Blödsinn, und jeder gebe seinen Senf dazu.
Wunderbarer Faschingsball
In Bad Staffelstein, sagt Michael Heß, fasziniere ihn vor allem der Ball, zu dem alljährlich bis zu 1000 Gäste kämen. "Ich bin immer wieder mit Feuereifer dabei", fährt er fort, denn es sei klasse, "sich selber nicht so ernst nehmen zu müssen".
Der SKK habe zwar derzeit rund 185 Mitglieder, doch bei den Vorbereitungen der Bälle und der Elferratssitzungen sei regelmäßig ein harter Kern von 15 Leuten dabei, sind sich die drei Präsidenten einig. Das sei aber ein eingespieltes Team, bei dem jeder Handgriff sitze. Es gebe auch "aktive Nichtmitglieder", und die seien besonders wichtig, scherzt Jo Riemer.
Matthias Graß erzählt dass er einst über seine Kinder zum SKK gekommen ist. Mit ihnen zusammen habe er den Kinderfasching besucht. Er war so fasziniert von der Leichtigkeit der Veranstaltung, dass er spontan beigetreten ist und im Handumdrehen ins Vereinsleben eingebunden war.
Vorbereitungen machen viel Spaß
Wie die Themen für die Reden bei der Elferratssitzung zustande kommen? "Die Themen kriegt man ja als eifriger Zeitungsleser vorgegeben", antwortet Michael Heß. Matthias Graß sagt, dass er das ganze Jahr über Bilder und (irr)witzige Meldungen aus der Zeitung ausschneide, auf einen Stapel lege und das Konvolut dann in der heißen Phase der Vorbereitung sichte und auswerte. Drei bis vier Wochen vor dem 11.11. treffe sich der harte Kern, um die Themen zu umreißen, Ideen zu checken und Claims abzustecken. Der Erfolg der vergangenen Jahre gibt den Machern hinter den Kulissen des Staffelsteiner Rathaussturms recht, denn die Veranstaltung ist alljährlich gut besucht und bei der Bevölkerung sowie bei Urlaubern und Kurgästen sehr beliebt. Michael Heß: "Wir legen schon Wert darauf, einen der schönsten Rathausstürme zu haben."
Showdown in Bad Stone City
Das Motto der Session lautet diesmal übrigens "Wild, wild West, Showdown in Bad Stone City". In diesem Sinne wird gefeiert - doch nicht durch die Straßen gezogen. Was das Herumziehen in der Stadt betrifft, sind die Narren in den vergangenen Jahren zivilisierter geworden, wie sie voller Selbstkritik bekennen. Zwar gebe es heuer am Nachmittag des 11.11. einen Zug der Elferräte durch die Stadt - aber eben nachmittags, nicht mehr bis in den Abend.