Altenkunstadts Bürgermeister kassiert ordentlich Schelte
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Mittwoch, 22. August 2018
Dass auf dem Schul- und Sportgelände in Röhrig ohne Ausschreibung die Bagger rollen, erregt die Gemüter.
Zweiter Bürgermeister Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) musste sich am Dienstagabend im Bauausschuss viel anhören - darunter viel Kritik. Diese galt aber nicht ihm, sondern Bürgermeister Robert Hümmer (CSU), der sich derzeit im Urlaub befindet. Vor allem die Tatsache, dass auf dem Schul- und Sportgelände in Röhrig bereits die Bagger rollen, erregte die Gemüter.
Verschleuderung von Geld
Unweit der Skaterbahn soll ein Festplatz für die Altenkunstadter Vereine entstehen. Die Erdarbeiten für die Planierung des Geländes haben bereits begonnen. "Ohne dass eine Ausschreibung erfolgt ist", empörte sich Edwin Jungkunz (CSU). Aus seiner Ablehnung für das Vorhaben machte der Christsoziale keinen Hehl: "Es ist so überflüssig wie ein Kropf." Für ihn ist der Bau des Festplatzes eine Verschleuderung von Resourcen und Geld. Die finanziellen Mittel hätte man besser für das geplante Lehrschwimmbecken auf dem Schul- und Sportzentrum verwenden sollen. Zudem hielt er das Gelände, auf dem der Festplatz entstehen soll, prädestiniert für den Neubau einer Grundschule.
In ein ähnliches Horn blies auch Gemeinderat Walter Limmer von der Jungen Wähler Union (JWU). Er warf dem Bürgermeister vor, nach Gutsherrenart zu verfahren und ohne Gemeinderatsbeschlüsse vollendete Tatsachen zu schaffen. "Das ist unterste Schublade", ereiferte sich das Ausschussmitglied, das zugleich klarstellte: "Ein Bürgermeister führt die Beschlüsse des Gemeinderates aus und nicht umgekehrt."
"Es läuft nicht ganz so rund", musste Deuerling den Kritikern zustimmen. Hans-Werner Schuster (CSU) verteidigte den Bürgermeister. Der Zeitpunkt für eine Planierung sei günstig gewesen, da Aushubmaterial von Bauherren vorhanden gewesen sei. Für das Material seien keine Kosten angefallen, hob der Redner hervor. Das Argument ließ Limmer nicht gelten. "Es stehen noch viele große Baumaßnahmen an, bei denen kostenlos Erdaushub anfällt." Jan Riedel (FBO) erkundigte sich, ob es ein Bodengutachten für den Erdaushub gegeben habe, was Deuerling bejahte.
Sicherungskonzept für die Stollen
Für reichlich Gesprächsstoff sorgte zum wiederholten Male der marode Gewölbekeller in Prügel. Die Gemeinde muss bis zum 15. November dem Bergamt Nordbayern ein Sicherungskonzept für die Stollenanlage vorlegen, über die eine Kreisstraße verläuft. Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) warnte davor, einen Schnellschuss zu produzieren. Er erinnerte daran, dass Experten vor einer Verfüllung des Kellers gewarnt hätten.