Altenkunstadter Vereine dürfen sich auf neues Festgelände freuen

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Auf dieser Weise unweit der Einfahrt zum Schul- und Sportgelände in Röhrig soll ein Festgelände entstehen, das auch als Parkplatz genutzt werden könnte. Im Hintergrund sind die Arztpraxis Daneschwar (links) und die Firma Nici (Mitte) zu sehen. Stephan Stöckel
Auf dieser Weise unweit der Einfahrt zum Schul- und Sportgelände in Röhrig soll ein Festgelände entstehen, das auch als  Parkplatz genutzt werden könnte. Im Hintergrund sind die Arztpraxis Daneschwar (links) und die Firma Nici (Mitte) zu sehen.  Stephan Stöckel

"Festplatz verzweifelt gesucht!", hallte es jahrelang durch die Gemeinde. Jetzt fand der Ruf der Altenkunstadter Vereine ein positives Echo.

Der Gemeinderat beauftragte in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig die Gemeindeverwaltung, Größe, Kosten und Finanzierbarkeit der Maßnahme zu ermitteln, die sich im Haushalt für das Jahr 2018 wiederfinden soll. Ein Standort ist bereits gefunden: Auf einer Wiese in Röhrig zwischen der Skaterbahn und der Einfahrt zum Schul- und Sportgelände soll der Festplatz errichtet werden. Die freiwillige Feuerwehr und der Musikverein hatten sich in gleichlautenden Anträgen für den Bau eines Festgeländes ausgesprochen.
Und das nicht ohne Grund: In den nächsten Jahren stehen in Altenkunstadt große Jubiläen an, die Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) aufzählte: "Der FC Altenkunstadt feiert 2019 sein 100-jähriges, der Musikverein 2020 sein 50-jähriges und die freiwillige Feuerwehr 2021 ihr 150-jähriges Bestehen." Die Kosten für das 1500 Quadratmeter große Areal werden von der Gemeindeverwaltung auf 20 000 Euro beziffert. Bereits vor zwei Jahres gab es anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Reinheitsgebot" die Anregung, auf dem Schul- und Sportgelände einen Festplatz zu bauen. Das Ansinnen wurde damals mit 13 zu 4 Stimmen im Gemeinderat klar abgelehnt. Jetzt wurde die Idee einhellig begrüßt. "Altenkunstadt ist als vereinsfreundlich bekannt und sollte es auch bleiben. Mit dem Festplatz leisten wir einen Beitrag dazu", sprach Stephanie Dittrich von den Bündnisgrünen allen im Gremium aus der Seele.
Allerdings machten sich die Gemeinderäte auch Gedanken, wie das Gelände genutzt werden kann, wenn dort keine Feste stattfinden. Dittrich schlug vor, Parkplätze für Wohnmobile oder kostenpflichtige Lkw-Parkplätze zu schaffen. Während der erste Vorschlag Zuspruch fand (Hümmer: "Das könnte ich mir auch vorstellen"), wurde letzterer kritisch gesehen. "Für Lastkraftwagen sind die Firmen zuständig", meinte Hümmer. Für seinen Fraktionskollegen Hans-Werner Schuster würden Lkw-Parkplätze ein Gefahrenpotenzial für die Schüler darstellen. Nach Ansicht des Christsozialen sollten dort zusätzliche Pkw-Parkplätze für Veranstaltungen in der Kordigasthalle oder der Mittelschule geschaffen werden. "Dann muss, wenn die bestehenden Parkplätze auf dem Schul- und Sportgelände allesamt belegt sind, nicht mehr auf die Langheimer Straße ausgewichen werden", sagte der Redner. Gemeinderätin Melita Braun (CSU) sprach von einem "idealen Gelände für einen Fahrradübungsplatz". Gunther Czepera (CSU) hielt die Fläche von 1500 Quadratmetern für große Jubiläumsfeiern mit einem 3000-Mann-Zelt für zu klein. Stellvertretender Bürgermeister Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) kann sich auch eine Nutzung des Platzes für Feste auf Bezirks- und Kreisebene vorstellen. Thorsten Schmidtke von den Jungen Bürgern (JB) erinnerte daran, dass auch die Schützen, die während der Sanierung der Grundschule in den nächsten Jahren das Außengelände der Grundschule nicht mehr benutzen könnten, zukünftig auf den Festplatz ausweichen könnten.
Die finanzielle Seite sprachen Karlheinz Hofmann (SPD) und Walter Limmer von der Jungen Wähler Union (JWU) an. Man dürfe nichts ins Blaue hinein entscheiden. Vor einem endgültigen Beschluss müssten die Kosten auf den Tisch, meinte der Sozialdemokrat. Limmer erinnerte daran, dass für den Haushalt 2018 bereits sechs Millionen Euro an Investitionen vorgesehen seien. "Ich bin dafür, aber wir müssen es uns auch leisten können", betonte er. Es müssten dann andere Maßnahmen herausgenommen werden.
Im Ortsteil Zeublitz wurde das Abwassersystem erneuert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch die Ortsdurchfahrt in Mitleidenschaft gezogen. Diese muss gefräst und asphaltiert werden. Das führt zu Mehrkosten in Höhe von 24 500 Euro. Dem Nachtragsangebot der Weismainer Baufirma Dietz wurde zugestimmt. "Vor dem Winter wird die Straße noch mit einer Deckschicht zugeteert. Im Frühjahr nächsten Jahres wird dann die Deckschicht aufgezogen", informierte der Bürgermeister die Öffentlichkeit. Sowohl Hümmer als auch sein Stellvertreter Deuerling betonten, dass die Straßenausbaubeitragssatzung in diesem Fall nicht greife. "Am Unterbau der Straße wird nichts gemacht", sagte Hümmer. Ob man nicht auch im Ortsteil Spiesberg, wo als nächstes die Sanierung des Abwassersystems anstehe, nach dem Vorbild Zeublitz eine Sanierung der Straßenoberfläche durchführen könne, wollte Jan Riedel (FBO) wissen. "Aber selbstverständlich", erwiderte Hümmer. Der Bürgermeister teilte mit, dass in Tauschendorf bereits über Glasfaserleitungen gesurft werden könne. Vor lauter Freude klopften die Räte auf die Tische.
Von den beiden Baugebieten Evangelische Kirche I und II in Altenkunstadt führt ein Fußweg zur Grundschule. Ludwig Winkler (FBO) sprach sich dafür aus, diesen auszubauen. "Das wäre ein Sicherheitsgewinn für die Kinder, die nicht den Gehweg entlang der vielbefahrenen Langheimer Straße benutzen müssten. Hümmer sicherte dem Gemeinderat zu, den Vorschlag zu prüfen. Zudem hatte Winkler darauf hingewiesen, dass sich der Fußweg vom Seniorenheim zur Langheimer Straße in einem schlechten Zustand befindet. Auf Nachfrage von Walter Limmer erklärte Hümmer, dass sich am Zeitplan für die Sanierung der Grundschule nichts ändern werde. "Als Baubeginn sind noch immer die Sommerferien im nächsten Jahr anvisiert." Im Gemeindegebiet wurden mehrere Abfalleimer mit Tüten zur Entsorgung von Hundekot aufgestellt. "Von den Hundebesitzern, mit denen ich gesprochen habe, wurde die Aktion positiv aufgenommen", sagte Michael Limmer (JWU). "Das ist erfreulich", erwiderte Hümmer.