Ein knappes Dutzend Direktvermarkter präsentierte in Bad Staffelstein die Vielfalt heimischer Sorten.
Die ersten Besucher deckten sich beim Obstmarkt in der Bärengasse schon in den frühen Vormittagsstunden mit Vitaminen in Form von Äpfel und Birnen ein. Auch wenn das Wetter diesmal eher zu wünschen übrigließ, traf dies nicht auf das Angebot der Direktvermarkter zu.
In der Bärengasse präsentierte ein knappes Dutzend regionaler Anbieter die Vielfalt der heimischen Erzeugnisse. Die liebevoll dekorierten Verkaufsstände waren gut bestückt mit Marmeladen, Gelees, Chutneys, verschiedenen Apfelsorten, Birnen, Quitten, Mispeln, Kartoffeln, Nüssen, Likör und Obstbränden. Auch die Liebhaber von eingelegten Früchten und süßsauren Gemüse wurden fündig.
Kostproben möglich
Auch am Stand von Helga Dressel, besser als "Tomaten-Fraa" bekannt, waren Kostproben möglich. Neben Kulinarischem rund um die Tomate hatte die Grundfelderin sogenannte "Schwarze Nüsse" im Angebot. Eine Spezialität, die in einem relativ aufwendigen Verfahren aus grünen unreifen Walnüssen hergestellt wird. "Die Nüsse werden, je länger sie gelagert werden, immer besser", erklärt Dressel.
Der Apfel spielt als zusätzlicher Geschmacksträger auch in ihrer Tomatensuppe eine Rolle. Rund 128 Obstbäume nennt Milan Vukovic aus Schönbrunn sein Eigen. Darunter auch relativ seltene Sorten wie Kiwi, winterharte Zitronen, Maulbeeren und Nashi-Birnen. Zur Blüte im Frühjahr bilden die Obstbäume die Grundlage für seine Bienenvölker. Insgesamt ist der Imker mit seiner Ausbeute heuer sehr zufrieden gewesen.
Reiche Ernte
Im Erdgeschoss des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten präsentierte der Pomologe Ewald Truckenbrodt aus Untersiemau eine umfangreiche Apfelausstellung. "Es sind keine Supermarkt-Sorten und keine Neuzüchtungen dabei", erklärt Truckenbrodt. Der größte Teil der ausgestellten Früchte stammte aus der Streuobstanlage in Untersiemau, weitere aus der Anlage unterhalb von Kloster Banz. Damit möchte der Pomologe die Vielfalt der heimischen Sorten aufzeigen. Ein heimischer Apfel duftet, schmeckt und hat obendrein noch ein herrliches Aroma, schwärmt Truckenbrodt.
Der heiße Sommer hat nicht nur eine reiche Ernte beschert, sondern auch den Obstbäumen zugesetzt. Es fehlte das Wasser, dadurch sind viele Äste abgebrochen, erklärt der Experte. Darüber hinaus half Truckenbrodt den Ratsuchenden auch bei der Bestimmung ihrer mitgebrachten Früchte. Ein Angebot, welches gerne in Anspruch genommen wurde.
Den Apfel in all seinen Variationen stellten auch die Meisteranwärterinnen des Amts in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Rund sechs Arbeitsstunden haben Melanie Oppel, Sabine Mertel und Anna Zielosko in ein witziges und informatives Filmprojekt investiert, das zeigt, wie ein Apfelstrudel entsteht. Ein Handy und eine entsprechende App, mehr braucht es nicht, damit unbewegliche Gegenstände animiert werden. Allerdings ist der Arbeitsaufwand schon enorm. "Jedes Bild wurde einzeln fotografiert", erklärt Melanie Oppel.