Pünktlich um 10 Uhr startete der Gaudiwurm an der Johann-Puppert-Schule mit närrischen Gestalten, die die Straßen mit einem Konfettiregen zu berieselten und unter Helau-Rufen die Kamellen unters Volk warfen. Wer angesichts der jüngsten Turbulenzen in der Gemeinde erwartet hatte, dass der Rathausumbau das beherrschende Thema sein würde, sah sich getäuscht: Nur die Souffleure schwangen die Abrissbirne über den Köpfen der Menge. Dafür hatten sie ihre Konfettikanone an die Wood Crew abgetreten, die als süße Engel teuflischerweise die Massen mit Konfetti und Federn vollpusteten.
Auch auf dem Gemeindewagen wurde das Thema aufgegriffen: "Auch wenn´s in der Gemeinde kracht, der Dorfbrunnen wird flach bedacht." So viel Selbstbewusstsein brachte dem Gemeindeoberhaupt und seinen Räten prompt die Schelte der "Hodd Hobbers" ein, die als Gemeindezirkus mit Bürgermeister Fischer als Dompteur angetreten waren: "Die Peitsche

knallt, der Helmut lacht, wenn er was sagt, wird es gemacht."
Die Idee, den Main schiffbar zu machen, damit der Kölner Faschingsprinz bis nach Oberfranken kommen kann, wurde von den Piraten der Michelauer Wasserwacht aufgegriffen.

Fröhlicher "Gemeindebiber"
Der Michelauer "Gemeindebiber" winkte in der Gestalt des Ex-Bürgermeisterkandidaten Jürgen Spitzenberger vom Gemeindewagen. Der Sophienheim-Kindergarten machte auf sein 100-jähriges Bestehen aufmerksam, und die Jungs von der "Turbine Michelau" wiesen auf ihr "Zehnjähriges" hin.
Die Michelauer Turner hatten das Lasso herausgeholt und spielten Cowboy und Indianer. Nina Hagen und weitere Prominente feierten in ihrer VIP-Lounge mit den Michelauern und stimmten vollmundig mit ins Michelauer Faschingsmotto "Michlaa - Kruet naa!" ein.