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Abbau von Barrieren wird immer wichtiger


Autor: Ramona Popp

LKR Lichtenfels, Dienstag, 05. Dezember 2017

Einmal im Jahr legt der Behindertenbeauftragte des Landkreises einen Tätigkeitsbericht vor - Bemühungen um den Abbau von Barrieren auf über 20 Seiten.
Kleine Kante -  für manche eine große Hürde Sarah Stieranka


Manfred Robisch hat gut zu tun. Dabei ist der Behindertenbeauftragte des Landkreises längst im Ruhestand. In seiner ehrenamtlichen Aufgabe widmet er sich jedoch seit über elf Jahren den Belangen von Menschen mit einem Handicap. Jeden Donnerstag ist er von 9 bis 12 Uhr im Landratsamt zu erreichen. Es bestehe ein sehr großer Bedarf an Einzelberatung, berichtet er. Oft gehe es darum, die richtige Hilfe, das richtige Angebot für den Betreffenden zu finden. Fast 90 Anträge betrafen allein zinsfreie Darlehen für Umbauarbeiten in Wohnungen.

Im Landkreis Lichtenfels leben nach der neuesten Statistik 7673 schwerbehinderte Menschen. Das sind 180 mehr als im Vorjahr. Rechnet man diejenigen mit einer Behinderung unter 50 Grad hinzu, beträgt die Zahl sogar 10 194.

Barrierefreiheit sei zu einem bedeutenden Aspekt bei öffentlichen Bauvorhaben geworden, unterstreicht Manfred Robisch, der regelmäßig Stellungnahmen zu solchen Plänen abgibt. Gerade die öffentliche Hand sollte hier Vorbild sein, findet Robisch. Das Jahr 2017 habe einmal mehr deutlich gemacht, "dass der Abbau von Barrieren gleich welcher Art immer wichtiger wird, um gleichberechtigt bestimmte Lebensmodelle für alle möglich zu machen." Im lokalen Umfeld ist einiges erreicht worden: 15 Einrichtungen wurde im Herbst das Signet "Bayern barrierefrei" verliehen. Die über zehn Jahre dauernden Bemühungen um einen barrierefreien Bahnhof in Bad Staffelstein scheinen jetzt zum Erfolg zu führen. Eine Vorfinanzierung der Planung ist laut Robisch vom Bundesverkehrsministerium und dem Bayerischen Innenministerium zugesagt. Gleiche Bestrebungen für den Burgkunstadter Bahnhof laufen noch.