80 neue Urnengrabplätze
Autor: Andreas Welz
Lichtenfels, Donnerstag, 28. Sept. 2017
Der Lichtenfelser Hauptausschuss trägt dem Umstand Rechnung, dass Urnenbestattungen in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind.
Als Alternative zu herkömmlichen Bestattungsarten geht die Stadt Lichtenfels neue Wege. Auf Antrag der SPD, des Bündnisses 90/Grüne und der Wählervereinigung Leuchsental-Jura beschloss der Hauptausschuss am Mittwoch, naturnahe Bestattungen auf dem städtischen Friedhof zu ermöglichen. Hierzu sollen zunächst 80 neue Urnengrabplätze für je zwei Urnen geschaffen werden.
Die notwendigen Röhren für die Aufnahme der Urnen sollen vom Fachhandel bezogen werden. So genannte Pultsteine als Abdeckung der Röhren werden ausschließlich von heimischen Steinmetzen angefertigt.
Die Leiterin der Friedhofsverwaltung, Angelika Seidel, machte deutlich, dass in Abteilung sechs des städtischen Friedhofes zwei alte Buchen stehen und das Areal optimal für naturnahe Bestattungsformen geeignet sei. Eine Erweiterung um zwei neu zu pflanzende Buchen sei möglich. "Da Urnenbestattungen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen haben und Statistiken zeigen, dass sich dies fortsetzen wird, wurden naturnahe Bestattungen jedoch ausschließlich für Urnen geplant", erläuterte sie.
Der Ersterwerb einer Grabstätte sei für 30 Jahre angedacht. Die Kosten und damit das Nutzungsrecht beliefen sich auf 600 Euro. Die Vorleistung der Stadt betrage 2844 Euro. Die Pultsteine kosteten 420 oder Kissensteine 368 Euro. Für die Gravur werde 9,50 Euro pro Buchstabe berechnet. Mit der Umlage der Vorleistungen in Höhe von 36,55 Euro ergeben sich geschätzte Kosten von 1004 bis 1055 Euro für den Bürger. Eine reine Rasenfläche würde dem Wunsch nach einer naturnahen Bestattung, verbunden mit einer personalisierten Trauerstätte, nicht gerecht, sagte Angelika Seidel.
Auch anonyme Grabstätten
Auf Antrag von Arnt-Uwe Schille (SPD) und Rudi Breuning (SPD) sollen auch anonyme Grabstätten eingerichtet werden. Nur unter einem der Bäume werden die Röhren mit den Urnen mit Pultsteinen bedeckt, unter dem anderen nicht, wurde in den Beschluss aufgenommen. Dem Vorschlag von Roland Lowig (WLJ), auch auf anderen städtischen Friedhöfen diese naturnahe Bestattung zu ermöglichen, lehnte Angelika Seidel mit dem Hinweis ab, dass dort die Voraussetzungen, zum Beispiel ein alter Baumbestand, nicht gegeben seien.Bernhard Christoph (Grüne) bezeichnete die Form der naturnahen Bestattung als eine gute und wirtschaftliche Lösung.
Kreuzigungsgruppe wird saniert
Für die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe vor der Lichtenfelser Stadtpfarrkirche mit Reinigung, Rissbehandlung und Festigung seien einschließlich Gerüstkosten 5500 bis 6500 Euro zu erwarten, gab Kämmerer Johann Pantel bekannt. "Diese Kreuzigungsgruppe stand vormals auf dem Marktplatzbereich und wurde in der NS-Zeit vor die Kirche versetzt", sagte er. Die Kirchenverwaltung "Unsere Liebe Frau" habe einen Zuschuss von 50 Prozent, maximal 3500 Euro, in Aussicht gestellt. Der Zustand der 100 Jahre alten Vereinsfahne der Kreishandwerkerschaft ist so schlecht, dass eine vernünftige Restauration nicht mehr möglich ist. Deshalb möchte sich die Kreishandwerkerschaft eine neue Fahne beschaffen und bittet die Stadt Lichtenfels um Unterstützung. Die Kosten von 5000 Euro werden mit 250 Euro bezuschusst, lautete der einstimmige Beschluss des Hauptausschusses. Nach den Richtlinien des Hauptausschusses gewähre die Stadt den Sportvereinen Zuschüsse von fünf Prozent der anfallenden Kosten, erläuterte Kämmerer Pantel. Dies gelte auch für die übrigen Vereine.