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48 neue Krippenplätze in Lichtenfels


Autor: Alfred Thieret

Lichtenfels, Sonntag, 09. Februar 2014

Am Sonntag wurde die neue viergruppige Kinderkrippe St. Christoporus in Lichtenfels durch Pfarrer Roland Neher unter den Segen Gottes gestellt. Die Einrichtung in der Kirchenrat-Friedrich-Straße steht unter Trägerschaft der katholischen Kirchenstiftung.
Kindergartenkinder sangen zur Einweihung der Krippe Lieder und ließen Luftballons fliegen. Fotos: Alfred Thieret


Bei der Namenssuche habe man viele Vorschläge in Erwägung gezogen, sagte Pfarrer Neher, sich aber letztlich für den Heiligen Christophorus, den "Christusträger", entschieden, der zu den 14 Nothelfern gehört. Der Heilige, oft als Mann dargestellt, der das Jesuskind auf den Schultern über einen Fluss trägt, sei als Patron für eine Krippe sehr gut geeignet. Wie überall im Leben sei es auch hier wichtig, dass einer den anderen trägt, betonte der Geistliche. Die Zeiten hätten sich eben geändert. Die Eltern müssten meist beide arbeiten, und auch Opa und Opa stünden oft nicht zur Verfügung, weshalb sich die Notwendigkeit ergebe, genügend Krippenplätze für Kleinkinder bis zum Alter von drei Jahren zu schaffen. Wenn Menschen überlastet sind, habe gerade die Kirche die Aufgabe, zu helfen und für die Kleinen da zu sein.



Sein Dank galt der Stadt als Bauträger mit der Bürgermeisterin Bianca Fischer, den Stadträten, dem Kämmerer Johann Pantel und dem Hochbauamt mit seinem Leiter Dipl.-Ing. Ulrich Sünkel sowie dem Architekten Johannes Morhard und Brigitte Elflein vom Jugendamt des Landkreises für die gute Zusammenarbeit. Schließlich segnete der Pfarrer in Anwesenheit des evangelischen Pfarrers Ralph-Peter Zettler das im Vorraum hängende Kreuz und die einzelnen Gruppenräume.

Bürgermeisterin Bianca Fischer unterstrich, dass es für sie und den Stadtrat eine Freude gewesen sei, das große Projekt in der Gewissheit auf die Beine gestellt zu haben, einen wichtigen Schritt getan und damit die Stadt um eine wichtige Einrichtung bereichert zu haben. Ihr Dank galt auch dem Pfarrer, dem Architekten und dem Kindergartenteam für das Engagement.

Auch für den Architekten war dies natürlich ein besonderer Tag. Johannes Morhard erinnerte daran, dass man kurzfristig die fertige Planung für eine zweigruppige Kinderkrippe auf Grund des gestiegenen Platzbedarfs in eine viergruppige Einrichtung mit einer Erdgeschossfläche von 700 m² ändern musste. Dabei wurde der große Höhenunterschied des Grundstückes von acht Metern sehr gut in die Planung einbezogen.

So konnten alle vier Gruppenräume einschließlich der Schlafräume sowie das Büro ebenerdig und barrierefrei seitens der Kirchenrat-Friedrich-Straße erschlossen werden, während die im Untergeschoss liegenden Nebenräume vom Spiel- und Kindergarten aus erreichbar sind. Das Erdgeschoss überdeckt auf wenigen Stützen den Außenspielbereich und ermöglicht wie ein Sonnenschirm den ersten UV-geschützten Außenspielbereich in Bayern. Die Außenanlagen folgen dem natürlichen Geländeverlauf und werden sofort nach der Winterzeit mit Beerensträuchern und Obstbäumen bepflanzt.

Die Baumaßnahmen nahmen etwa ein Jahr in Anspruch. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Frauen mit 1,135 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierung 2008-2013 gefördert. Die restlichen Bau- und Nebenkosten trägt die Stadt Lichtenfels.

Das mit einem Flachdach versehene zweigeschossige Gebäude wird sich mit seiner in Braun- und Grüntönen gehaltenen Fassade nach der Begrünung und Bepflanzung sehr gut in seine Umgebung einfügen. Der vorherrschende Grünton der Außenhaut und der umliegenden Spielwiese wiederholt sich im Bodenbelag und an den Innentüren, die mit Gucklöchern versehen sind, damit die Erwachsenen spielende Kinder leicht sehen können. Die Spielgeräte im Innen- und später auch im Außenbereich sind unter pädagogischen Aspekten hochwertig entworfen und mit der Krippenleitung abgestimmt worden.

Die neue viergruppige Kinderkrippe ist sehr gut gelungen. Das Gebäude fügt sich ideal in das Gelände ein. Nach erfolgter Begrünung wird die Einrichtung sicher rein äußerlich ein Schmuckstück, und im Hinblick auf die gute Betreuungsmöglichkeit für die Kinder eine Bereicherung für die Stadt sein.

Groß war natürlich die Freude bei der Leiterin der Krippe, Isabel Mayer, die auch die Leitung des Kindergartens "Maria Theresia" beibehält, und ihrem gesamten Team. Drei der vier Gruppen, die sich Kuschelhasen, Kuschelmäuse, Kuschelbären und Kuschelschafe nennen, seien bereits seit dem 2. Dezember 2013 in dem neuen Gebäude. Mayer hob hervor, dass die Kinder die Möglichkeit haben sollten, ihre Umwelt selbstständig zu erkunden und dabei vielfältige Erfahrungen zu machen und Anregungen in den verschiedenen Entwicklungsbereichen zu erhalten. Die Stadt habe durch die Übernahme der Bauträgerschaft vorausschauend in die Zukunft ihrer Kinder investiert, wofür sie sich ebenso wie bei allen anderen Beteiligten herzlich bedankte.

Eine große Überraschung war es für Isabel Mayer, dass ihr Johannes Morhard im Auftrag aller am Bau beteiligten Firmen eine Spende in Höhe von 1850 Euro übergab, die zur Anschaffung modularer Holzspielgeräte verwendet werden soll.

Natürlich war auch eine Gruppe von Kindergartenkindern vertreten, die ein Segenslied und ein Loblied auf die neue Kinderkrippe sang, ehe sie vor dem Gebäude Luftballons steigen ließ.

Nach schnellstmöglicher Fertigstellung der Restarbeiten am Gebäude, der Außenanlagen und der Spielbereiche soll die Kinderkrippe St. Christophorus im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Öffentlichkeit ausführlich vorgestellt werden.