Altes Material ist Schuld an Wasserrohrbruch
Autor: Sarah Stieranka
Burgkunstadt, Mittwoch, 01. März 2017
In Burgkunstadt gab es einen Wasserrohrbruch an der Hauptwasserleitung. 350 Haushalte waren betroffen. Wassermeister Joachim Ruß kennt die Ursache.
Burgkunstadt Ganze fünf Stunden mussten Mittwochnachmittag zahlreiche Haushalte ihren Wasserverbrauch in Burgkunstadt stark einschränken - an der Hainweiherer Straße hatten die Menschen zeitweise gar kein Wasser. Dort brach gegen 15.30 Uhr ein Wasserrohr der Hauptleitung. Der Grund: Ein Ermüdungsbruch wegen der alten Gussrohre. "Das Material ist nicht mehr so, wie in den Jahren, als es eingebaut wurde", erklärt Wassermeister Joachim Ruß.
Erst gegen 20.30 Uhr waren der Rohrbruch geflickt und das Loch im Asphalt geschlossen. Doch bevor die Straßendecke aufgebrochen werden konnte, musste zunächst die Leitung vom Hochbehälter zugedreht werden.
Ein Wasserdruck von zwölf Bar
Denn: In der Leitung herrscht ein Wasserdruck von etwa zwölf Bar - würde das Wasser nicht abgestellt, würde es ungebremst auslaufen, so Ruß. "Danach haben wir sofort das Radio informiert. Wir können die Menschen unmöglich alle mit Handzetteln und telefonisch erreichen", erklärt der Wassermeister den Vorgang. Anschließend wurden die beiden Druckzonen herabgesetzt.In Burgkunstadt gibt es höhere und tiefere Ebenen mit unterschiedlichem Wasserdruck. Sowohl die Hoch- als auch die Tiefzonen mussten herabgesetzt werden, damit das Wasser weniger stark fließt. An der Hauptleitung, die sich in einer Hochzone befindet, kam es dadurch zu Ausfällen. "Es hat gerade so ausgereicht, dass die Leute Wasser in den tiefer gelegenen Straßen hatten. In der Hochzone, wo kaum Druck war, kam hingegen kein Trinkwasser an."
Luft ist ein großer Feind
Dadurch, erklärt der Wassermeister, seien die Leitungen teilweise leer gelaufen. Ein großes Problem, da sich in den Rohren Luft ansammelt. "Luft ist der größte Feind von Wasserrohren, weil sie sich nicht komprimieren lässt. Man kriegt sie schwer raus." Dadurch kann es in Zukunft erneut zu Wasserrohrbrüchen kommen, sagt Ruß.Nicht so in Burgkunstadt. Hier wurde die Luft sorgfältig aus den Rohren entfernt. "Die Schadensstelle war schnell repariert. Die Luft herauszubringen, hat länger gedauert."
Mit einem Korrelator stellte der Wassermeister fest, wo sich die Schadensstelle befindet. Vier weitere Mitarbeiter vom Bauhof rissen daraufhin die Straßendecke auf und baggerten die Stelle aus. "Gott sei dank war es nur ein Ringbruch", gibt Ruß erleichtert zu. Hier reiche es aus, die betroffene Stelle abzudichten. Bei einem Längsbruch hätte das Rohr ausgewechselt werden müssen, erklärt er.
Arbeiten dauern bis zum Wochenende an
Die Schadensstelle wurde nach dem Abdichten mit Schotter und einer Betonmischung verschlossen. Am Donnerstag wurde die Betonmischung entfernt und neuer Beton verbaut. Bis die neue Schicht getrocknet ist, kann es bis zum Wochenende dauern, sagt der Wassermeister - er rechnet mit Freitagnachmittag bis Samstagvormittag. Solange bleibt die Hainweiherer Straße Richtung Küps weiterhin gesperrt.
Joachim Ruß schätzt den Schaden auf 5000 bis 10 000 Euro. Doch weitere Wasserrohrbrüche möchte er auch in Zukunft nicht ausschließen. "Wir hatten mit den Rohren bislang keine Probleme, aber so etwas lässt sich nie voraussagen. Man sollte sich bei der Stadt Gedanken machen, die Leitungen zu erneuern", lautet sein Rat.